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Rückblick: Trotz Eis und Schnee - der März war zu mild


Rückblick
Trotz Eis und Schnee - der März war zu mild

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 4 Min.
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Der März hatte eine wahre Achterbahnfahrt beim Wetter im Angebot: Gleich zu Beginn schickte Schneetief "Yve" viel Schnee und teils strengen Frost zurück nach Deutschland. Anschließend machte sich ein Hochdruckgebiete mit trockenem, aber kaltem Winterwetter im Land breit. Erst ab der Monatsmitte strömte sehr milde Luft aus Südwesteuropa in mehreren Staffeln zu uns. "Die Folge war eine deutlich zu milde zweite Märzhälfte", sagte Torsten Walter von der Meteomedia Unwetterzentrale gegenüber wetter.info. Doch dann beendete Tief "Judy" mit einem Temperatursturz und den ersten Gewittern das frühlingshafte Wetter.

Die starken Schneefälle und der klirrende Frost vermittelten lange Zeit genau das Gegenteil, doch insgesamt fiel der März im Vergleich zum langjährigen Mittel etwa 0,6 Grad zu mild aus. Der größte Wärmeüberschuss mit einer Abweichung von etwa einem Grad wurde in weiten Teilen Norddeutschlands registriert. Temperaturen unter dem Durchschnitt mit einer Abweichung von 0,1 bis 0,8 Grad zum 30-jährigen Mittel gab es lediglich punktuell in Süddeutschland.

Sonniges Bayern

Die Sonnenscheinbilanz war an fast allen Wetterstationen leicht überdurchschnittlich. Vor allem im Süden und der Mitte des Landes war die Sonne länger zu sehen als üblich. Lediglich im Osten und äußersten Westen Deutschlands gab es ein geringes Sonnenscheindefizit. Die sonnigsten Orte des vergangenen Monats lagen in Bayern: Auf der Zugspitze meldete die Wetterstation 180 Sonnenstunden, am Münchner Flughafen wurden noch 167 Stunden und in Augsburg insgesamt 164 Stunden gemessen. Am wenigsten Sonne gab es mit nur 110 Stunden in Greifswald, Münster und Osnabrück.

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Kräftige Gewitter mit Starkregen

Die gemessenen Regenmengen waren regional sehr unterschiedlich, wobei besonders im Norden und Osten Deutschlands verbreitet mehr Niederschlag als üblich fiel. In Bremen waren es 147 Prozent, in Hamburg sogar 160 Prozent der in diesem Monat üblichen Mengen. Diese sind zum größten Teil auf kräftige Schauer und einzelne Gewitter am Monatsende zurückzuführen. Deutlich zu trocken war es dagegen im Westen und Süden des Landes. So wurden in Rheinstetten bei Karlsruhe nur 47 Prozent und in Straubing nur 50 Prozent der durchschnittlichen monatlichen Niederschlagsmenge erreicht.

Tief "Yve" brachte neuen Schnee

Am 5. und 6. März bestimmte "Yve", ein kleines aber sehr wetterintensives Randtief unser Wetter. Es zog von der Nordsee zu den Alpen, mit von der Partie waren kräftige Schneefällen - und so gab es bis ins Flachland verbreitet fünf bis zehn Zentimeter Neuschnee. Örtlich waren es auch 15 Zentimeter oder darüber. Nur der Nordosten bekam nicht viel davon ab. Ab dem 7. März beruhigte sich das Wetter zunehmend, und lediglich im Süden waren gelegentlich noch nennenswerte Schneefälle zu verzeichnen.

Klirrend kalte Nächte

Unter Hochdruckeinfluss traten bis zum 12. März gebietsweise strenge, örtlich auch sehr strenge Nachtfröste mit Werten unter minus 15 Grad auf. Dabei wurde im niedersächsischen Helmstedt-Emmerstedt am Morgen des 7. März ein Tiefstwert von minus 19,5 Grad gemessen. In Gardelegen in Sachsen-Anhalt waren es minus 18,8 Grad und im schleswig-holsteinischen Quickborn minus 18,5 Grad. Am 8. März sanken die Temperaturen im bayerischen Oberstdorf mit minus 22,2 Grad auf den tiefste Wert des Monats. Märzwinter sind keine Seltenheit, eine vergleichbare Kälteperiode gab es zuletzt im März des Jahres 2005.

Erstmals 20-Grad-Marke geknackt

Der Durchbruch für den Frühling kam dann ab der Monatsmitte: Am 18. März kletterte das Quecksilber erstmals in diesem Jahr über die 20-Grad-Marke. So wurden in Ihringen in Baden-Württemberg 20,3 Grad gemessen, in Köln-Porz-Wahn 20 Grad. Auslöser für diesen Frühlingsschub war das Zusammenspiel zwischen Atlantiktief "Felicitas" und Mittelmeerhoch "Isidor". Zwischen beiden Druckgebilden konnte sehr milde Luft aus Südwesteuropa nach Mitteleuropa strömen. Das trockene Frühlingswetter war aber nicht von langer Dauer, denn ab dem 19. März brachten zahlreiche atlantische Tiefausläufer zeitweiligen Regen und starken Wind.

Noch kein Sommertag

Ein weiteres, noch stärkeres Frühlingsintermezzo gab es vom 24. bis zum 26. März: Am Rande eines Osteuropa-Hochs strömte sehr warme und zunächst noch trockene Luft nach Deutschland. Dabei stieg zumindest an einem dieser Tage fast im ganzen Land die Temperatur auf über 20 Grad. Lediglich an einigen Küstenabschnitten mit auflandigem Wind blieben die Temperaturen unter zehn Grad hängen. Besonders warm wurde es am 26. März im Osten und Süden des Landes. Hier lagen die Höchstwerte zwischen 22 und knapp 25 Grad. Am wärmsten war es in Zwickau, aber auch hier wurde mit 24,7 Grad ein Sommertag knapp verfehlt. Meteorologen sprechen bei Temperaturen ab 25 Grad von Sommertagen.

Gewitter, Starkregen und Sturm

Am 26. März übernahm ein Tiefdruckkomplex über dem Ostatlantik die Regie beim Wetter und beendete abrupt das schöne Frühlingswetter. Über Süddeutschland bildete sich ein kleines Randtief, auf dessen Rückseite deutlich kühlere Meeresluft herangeführt wurde. Dieser Luftmassenwechsel ging einher mit kräftigen Regenfällen, gebietsweise auch mit kräftigen Schauern und Gewittern sowie mit schweren Sturmböen. An der Wetterstation in Gießen wurde sogar eine Orkanböe von 122 Kilometern pro Stunde, in Würzburg eine orkanartige Böe von 104 Kilometern pro Stunde gemessen.

Quelle: wetter.info

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