Unwetter in Bayern Tief "Quinton" bringt heftige Regenfälle
Die Meteomedia Unwetterzentrale warnt vor starken Regenfällen in Bayern. Deutschland liegt derzeit zwischen dem Hoch "Corina" über der Nordsee und Tief "Quinton" über dem Balkan. Das Balkantief schaufelt sehr feuchte Luft aus dem östlichen Mittelmeerraum in den Süden und Südosten Deutschlands, die dort momentan für Dauerregen sorgt. "Betroffen ist vor allem der äußerste Süden Bayerns", sagte der Meteorologe Stefan Laps von der Unwetterzentrale gegenüber wetter.info.
Gefahr besteht vor allem entlang von Bächen und Flüssen und in Muldenlagen. "Wasserläufe können anschwellen, örtlich kann es Überschwemmungen geben", so Stefan Laps. An steilen Hängen kann es außerdem Erdrutsche geben. Außerdem kann das Abwassersystem überlastet werden, so dass Straßen und Unterführungen überschwemmt werden, Keller könnten voll laufen.
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Enorme Regenmengen
Bereits am Montag hatte es in Schwaben und Oberbayern verstärkte Regenfälle gegeben. Teilweise fielen enorme Niederschläge. In Winklmoos-Alm kamen innerhalb von 24 Stunden 74,5 Liter Regen pro Quadratmeter herunter, in Sonthofen waren es 71,8 Liter. Zum Vergleich: Regenmengen von über 70 Litern pro Quadratmeter fallen beispielsweise in Düsseldorf durchschnittlich im ganzen Monat Juni. Auch im Nachbarland Österreich regnete es 36 Stunden ununterbrochen.
Massenhaft Schnee auf der Zugspitze
In höheren Lagen der Alpen fiel der Niederschlag als Schnee. "Auf der Zugspitze sind seit Montagmorgen 60 Zentimeter Neuschnee zusammengekommen", berichtete Stefan Laps. Insgesamt lagen am Dienstagmorgen auf der Zugspitze 275 Zentimeter Schnee.
Aktuelle Warnungen aus derUnwetterzentrale
Schnee und Erdrutsch in Österreich
Nach einem Erdrutsch wurde eine Straße in Kärnten zwischen Lieserbrücke und Gmünd am Dienstag gesperrt, wie die Nachrichtenagentur APA mitteilte. Auch in Tirol waren Straßen unpassierbar. In höheren Lagen behinderte Schneetreiben die Autofahrer. Die Kettenpflicht auf der Silvretta-Hochalpenstraße wurde jedoch inzwischen aufgehoben. Aus Oberösterreich meldeten die Meteorologen Hochwasser. Die Tageshöchsttemperaturen im Land lagen mit etwa zwölf Grad deutlich unter dem für die Jahreszeit üblichen Durchschnitt.
Gewitter am Wochenende
Die heftigen Regengüsse in Bayern sollen noch bis zum Mittwoch anhalten. Das Umweltlandesamt wies darauf hin, dass das Wasser in den Flüssen deutlich steigt. Am Inn sei es in der Nacht zum Dienstag zu ersten Überschwemmungen gekommen. Für das Wochenende sind wieder sommerliche Temperaturen vorhergesagt, es besteht dann aber die Gefahr von Wärmegewittern.
Quelle: wetter.info, mj