Jahrhunderthochwasser in North Dakota Pegel des Red River könnte auf 13 Meter steigen
In den Hochwassergebieten im Mittleren Westen der USA bleibt die Lage angespannt. Der Pegel des Red River, der am Freitag eine 112 Jahre alte Rekordmarke gebrochen hatte, stieg weiter an. Hunderte Menschen haben sich vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht.
Experten erwarten, dass der Scheitelpunkt am Sonntag erreicht wird. In Fargo, der größten Stadt des US-Staats North Dakota, dürfte der Wasserstand der Deichkrone dann gefährlich nahe kommen. Meteorologen prognostizierten einen Höchststand von etwa 12,80 Metern - der Hauptdeich schützt Fargo bis zu einer Marke von 13 Metern. Es gebe keine Pläne, den Schutzwall aufzustocken, erklärte Bürgermeister Dennis Walaker. Ohnehin sei die Zeit dafür zu knapp. "Ist es ein Lotteriespiel? Ich glaube nicht", sagte Walaker am Freitag.
Mississippi
Tausende Freiwillige im Einsatz
Tausende Häuser geräumt
Auf der anderen Flussseite, in Moorhead, wurden wegen des Hochwassers mehr als 2200 Häuser und Wohnungen evakuiert. Das entspricht etwa einem Drittel aller Haushalte in der Stadt, die nicht mehr zu North Dakota, sondern schon zum US-Staat Minnesota gehört. Für eine kleine Atempause sorgten die kalten Temperaturen: Sie verhinderten eine Schneeschmelze, der Pegel des Red River schwoll dadurch langsamer an als zunächst befürchtet.
Obama: Katastrophengebiete
Nachdem US-Präsident Barack Obama North Dakota bereits zum Katastrophengebiet erklärt hatte, rief er am Freitag auch in Minnesota den Notstand aus. Der Red River bildet die Grenze zwischen beiden Bundesstaaten. Helfer schichten seit Tagen entlang des Flusses Millionen von Sandsäcken auf, um die Fluten einzudämmen. Die Evakuierungen waren laut Behörden notwendig geworden, weil ein weiterer Anstieg des Flusspegels durch Schneeschmelze für das Wochenende erwartet wird.
Eisblöcke im Fluss
Bereits Mitte der Woche waren entlang des Missouri-River nahe Bismarck, der Hauptstadt von North Dakota, hunderte Menschen in Sicherheit gebracht worden. In dem Fluss hatten sich Eisblöcke gestaut und das Wasser über Dämme steigen lassen. Dort ging der Pegel jedoch inzwischen wieder zurück.
Unwetter auch in anderen Landesteilen
Heftige Schneestürme wüten seit Donnerstag in den US-Bundesstaaten Kansas, Texas und Colerado. In einigen Regionen wurde vor Blizzards in den kommenden Tagen gewarnt. Mancherorts fiel mehr als ein halber Meter Neuschnee, der oft zu Verkehrschaos führte. Unwetter hatten in der Nacht auf Donnerstag auch den Bundesstaat Mississippi heimgesucht. Eine ganze Serie von Tornados hatte dort als 100 Häuser beschädigt oder zerstört. Mindestens 24 Menschen erlitten Medienberichten zufolge Verletzungen.
Quelle: AP, dpa