Wetter-Rückblick Kalt, aber trocken: Das war der Oktober 2010
Dieses Jahr zeigte sich der sonst so "goldene" Oktober meist von seiner unfreundlichen Seite: 2010 lagen die Temperaturen zwischen 0,5 und 2 Grad unter dem langjährigen Mittel. "In der zweiten Monatshälfte kam ein Kälteeinbruch, und es wurde etwas ruppiger", sagte Thomas Globig vom Wetterdienst Meteomedia im Gespräch mit wetter.info.
Am weitesten nach unten rissen die Temperaturen ausgerechnet in der wärmsten Ecke Deutschlands aus: In Lahr am Oberrhein zeigte das Thermometer durchschnittlich 8,7 Grad an - das sind 2,1 Grad weniger als im langjährigen Mittel. Auch ganz im Osten in der Lausitz und an der Neiße war es fast zwei Grad zu kalt.
Wintereinbruch am Alpenrand
Der Kälteeinbruch brachte im Süden Deutschlands auch den ersten Schnee mit sich. In Oy-Mittelberg im Oberallgäu lagen die weißen Flocken am 2. Oktober 13 Zentimeter hoch. Am Schliersee in den Bayerischen Kalkalpen wurden noch deutlich größere Schneemengen erreicht: Dort stapelte sich der Schnee am selben Tag 38 Zentimeter hoch.
Am Alpenrand blieb der Schnee lange liegen - oft bis zum letzten Oktoberwochenende. Danach aber lies der aufkommende Föhn die weiße Decke rasant abschmelzen. "Dann kletterten die Temperaturen am Alpenrand wieder auf leicht über 20 Grad", erklärte Globig.
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Kurz noch mal Sommerstimmung
Obwohl der Oktober in der Gesamtbilanz kühler als normal ausgefallen ist, gab es zu Monatsanfang kurz noch einmal sommerliche Temperaturen. So stieg das Quecksilber in Kaiserslautern am 3. Oktober auf 26 Grad, in Sonthofen in Oberbayern wurde einen Tag später der gleiche Wert erreicht.
Der Regen ließ auf sich warten
Außerdem war der Oktober dieses Jahr deutlich trockener als im langjährigen Mittel. Am wenigsten Regen fiel ausgerechnet in denjenigen Gebieten, die im Sommer unter zu vielen Niederschlägen leiden mussten. "Am trockensten war es in der Oberlausitz und im Dresdener Elbtal", so Globig. So fielen in Dresden im gesamten Monat nur fünf Liter Regen pro Quadratmeter - das sind elf Prozent der sonst üblichen Menge. Zum Vergleich: Im September kamen dort fast 300 Prozent der normalen Regenmengen herunter.
November beginnt nass
Für den November hat Globig noch keine genaue Prognose parat, ein erster Trend ist aber schon auszumachen: "Es deutet sich nasses Wetter an, aber noch kein nachhaltiger Wintereinbruch", erklärte der Meteorologe.
Quelle: wetter.info, mj