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Alpen: Dramatischer Felssturz – Geologe schlägt Alpen


Neu entdeckte Spalte
Dramatischer Felssturz – Alarm in den Alpen

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 10.08.2025 - 15:18 UhrLesedauer: 2 Min.
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Aufnahmen zeigen den Moment, in dem 4.000 Kubikmeter Fels hinunterstürzen. (Quelle: t-online)
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Ein massiver Felssturz bringt 20 Wanderer in Bedrängnis, ein Helikopter muss sie retten. Jetzt droht neue Gefahr: Die Alpen bröckeln.

In den bayerischen Alpen könnten Felsstürze ein zunehmendes Problem werden. Der berühmte Hochvogel im Allgäu steht sogar vor dem Kollaps, Forscher beobachten, wie der 2.592 hohe Berg regelrecht auseinanderbricht.

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180 Kilometer weiter östlich, im Nationalpark Berchtesgaden, droht unterdessen ein weiterer massiver Felssturz. Nachdem bereits am Dienstag 4.000 Kubikmeter Fels herunterkamen und 20 Wanderer in Not brachten, könnte nun ein noch größeres Ereignis bevorstehen.

"Eine sichtbare, offene Spalte in der Felswand"

Der Geologe Stefan Kellerbauer habe den Bereich im hinteren Wimbachtal kurz vor dem Trischübelpass in Augenschein genommen, teilte der Nationalpark Berchtesgaden mit. Der Nationalpark zitiert den Geologen: "Es gibt eine sichtbare, offene Spalte in der Felswand, aus der bereits Material ausgetreten ist."

Dort bestehe Lebensgefahr. Zwei Wanderwege müssten daher gesperrt bleiben. "Es gibt an der Ausbruchstelle noch ein labiles Volumen von mindestens der gleichen Größe, eventuell sogar mehr", sagte Kellerbauer.

An der Stelle in 1.700 Metern Höhe waren am Dienstag Gesteinsmassen herabgestürzt und hatten einer 20-köpfigen Wanderergruppe den Weg abgeschnitten. Ein 46-Jähriger wurde leicht verletzt. Ein Polizeihubschrauber musste die Gruppe aus dem Gefahrenbereich fliegen.

Geologische Störungszone in den Kalkalpen

Laut Nationalpark befindet sich der Bereich des Felssturzes am Ende einer geologischen Störungszone, die über viele Kilometer in den nördlichen Kalkalpen verfolgbar sei. Es handele sich um die sogenannte "Torrener Joch-Zone", die sich bis nach Österreich ins Lammertal fortsetze.

Das Gestein in solchen Störungszonen sei durch tektonische Vorgänge stärker zerbrochen als im Umfeld, was das Auftreten von Felsstürzen begünstige. Nationalpark-Revierleiter Martin Weckel appellierte an Wanderer und Bergsteiger, die Sperrung ernst zu nehmen: "Niemand weiß, wann weiteres loses Gestein abgeht. Das kann jederzeit der Fall sein."

Das spröde Kalkgestein in der Region hatte auch früher schon zu Felsstürzen geführt. Erst im vergangenen Jahr waren laut Nationalparkverwaltung Felsmassen ins Tal gedonnert. Einen noch wesentlich größeren Felssturz, bei dem sich etwa 200.000 Kubikmeter gelöst hatten, gab es demnach im September 1999.

Drohender Gipfelsturz am Hochvogel

Unterdessen bleibt auch der Hochvogel im Allgäu unter Beobachtung. Ein gewaltiger Bergsturz scheint unausweichlich. Etwa 260.000 Kubikmeter Fels könnten in naher Zukunft ins österreichische Hornbachtal stürzen.

Michael Krautblatter von der TU München hat den Berg im Rahmen des Projekts AlpSenseBench vollständig verkabelt, Sensoren erfassen kleinste Bewegungen im Hundertstelmillimeterbereich.

Krautblatter weist auf den Effekt des Klimawandels hin: Felsen, die früher durch Frost zusammengehalten wurden, beginnen sich zu lösen – mit teils dramatischen Folgen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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