t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanorama

Starkschneefälle und Sturm: Deutschland ist zugeschneit


Unwetter
Starkschneefälle und Sturm: Deutschland ist zugeschneit

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 4 Min.
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Starke Winde und Stürme haben fast das ganze Land mit Schnee bedeckt. Straßen waren vielerorts unpassierbar, Autos und Lastwagen blieben stecken. Hunderte verbrachten die Nacht auf Autobahnen. Drei Menschen starben bei Verkehrsunfällen - und am Donnerstag geht das Schneegestöber im Norden weiter.

Auch in der Nacht zum Donnerstag sorgten Starkschneefälle in weiten Teilen des Landes wieder für ein Verkehrschaos. Die Deutsche Bahn teilte mit, dass es in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und im Norden Bayerns zu erheblichen Störungen kommen werde. Schnee auf den Gleisen, umgestürzte Bäume auf den Schienen oder zerstörte Oberleitungen und Weichen sind das Hauptproblem.

Hunderte Bahnreisende haben die Nacht auf dem Frankfurter Hauptbahnhof verbracht. Sie wollten nach Angaben eines Bahn-Sprechers nach Ostdeutschland reisen, ihre ICE-Züge endeten aber vorzeitig in Frankfurt. Da wegen einer Messe in der Stadt kaum Hotelzimmer zur Verfügung standen, wurden die Passagiere in Schlafwagenzügen untergebracht. Am Morgen konnten sie ihre Reise fortsetzen.

Aktuelle Meldungen aus der Unwetterzentrale
Meteorologe Oliver Klein erklärt denWindchill

In Sachsen musste der Fernverkehr aus Leipzig nach Nürnberg eingestellt werden. Am Morgen hätten die Züge weiterfahren können, es gebe aber nach wie vor "erhebliche Einschränkungen". Wieviele Züge insgesamt betroffen waren, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen.

ICE stoppt Fahrt nach München

Im thüringischen Saalfeld stoppte ein ICE nach München seine Fahrt. Die 165 Fahrgäste wurden von Feuerwehrleuten und Rettungshelfern mit Wolldecken, Essen und Getränken im Zug versorgt.

Im Norden Deutschlands und im Osten liegt der Schnee um die 15 Zentimeter hoch. Teilweise war der Verkehr auf der A7 bei Flensburg gelähmt. Der Winterdienst kam den Schneemassen einfach nicht hinterher. Zudem fegten wieder heftige Böen an der Ostseeküste entlang.

VorhersageDas Wetter in Europa
Überblick Aktuelle Wetter-Themen

Am Abend starb ein Lkw-Fahrer beim Zusammenprall mit einem Zug auf einem Bahnübergang in Ostholstein. Der Lokführer wurde leicht verletzt.

Auch in Bayern kam es aufgrund schneebedeckter Straßen zu einem ähnlichen Unfall. Ein Lastwagen wurde ebenfalls auf einem Bahnübergang bei Nürnberg erfasst, weil das Fahrzeug steckenblieb. Der Fahrer starb. Im Zug wurden vier Passagiere verletzt - die Strecke von Bayreuth nach Nürnberg war deshalb bis in die Morgenstunden gesperrt. Außerdem starb eine 30-jährige Frau, nachdem sie sich mit ihrem Auto bei Aschaffenburg auf glatter Straße überschlagen hatte.

Höchste Unwetter-Alarmstufe in Sachsen

Auch in Sachsen führten die Schneeverwehungen auf den Autobahnen und Bundesstraßen zu Problemen. Laut der Meteomedia Unwetterzentrale war in der Sächsischen Schweiz deshalb die Alarmstufe violett angesagt - die höchste Stufe überhaupt. Teilweise fielen dort 30 Zentimeter Neuschnee, starke Winde sorgten für Schneeverwehungen. Dort blieben in der Nacht zum Donnerstag mehrere Lastwagen und Autos stecken.

In Sachsen-Anhalt meldete die Polizei große Störungen auf den Straßen. Auf der A2 führten Schnee und Wind zu stockendem Verkehr und Staus. In Thüringen waren durch die Schneefälle die A4 und A9 betroffen.

Auf dem Flughafen München führten die Schneewinde wieder zu Flugausfällen. "Es sind bereits einige Annullierungen gemeldet", sagte eine Sprecherin der Flugauskunftszentrale am frühen Donnerstagmorgen.

Dagegen entspannte sich die Situation am Frankfurter Flughafen. Ein zuständiger Mitarbeiter sagte, alle Start- und Landebahnen seien frei. "Das bisschen Schneefall ist unproblematisch." Es gebe derzeit keine Einschränkungen im Flughafenbetrieb.

Sibirische Verhältnisse

In Deutschland lassen am Donnerstag die Schneefälle und der Wind in Thüringen, Sachsen und Brandenburg nach. Dafür sind tagsüber die Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und das nördliche Niedersachsen mit den Ostfriesischen Inseln von Schneegestöber und klirrend kalten Temperaturen betroffen. "Dort herrscht eine ähnliche Situation wie nachts zuvor im Osten", warnte Fabian Ruhnau von der Meteomedia Unwetterzentrale.

wonifi

Bis zu zehn Zentimeter Neuschnee - örtlich auch deutlich darüber - und Schneeverwehungen sorgen dort bis zum Nachmittag für sibirische Verhältnisse. "Besonders stark schneit es wieder in einem schmalen Streifen von Fehmarn über Kiel bis ins mittlere Schleswig-Holstein", sagte Ruhnau. "Das geht dort auch die ganze Nacht so weiter."

Sturmflut an der Ostseeküste

Wegen des starken Windes warnt das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie am Donnerstag wieder vor Sturmfluten an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins mit Wasserständen von 1,20 Meter über dem Normalstand.

Ab Freitag weniger Schnee

Im Süden und Südosten hingegen sind längere trockene Abschnitte zu erwarten. Nur örtlich gibt es hier noch etwas Schnee. Dabei herrscht im Norden und der Mitte verbreitet mäßiger, im Süden leichter Dauerfrost.

Der Freitag startet vor allem im Süden, in der Mitte und im Osten verbreitet mit strengem Frost. Dazu fällt nur örtlich noch etwas Schnee. Größere Neuschneemengen sind nach derzeitigem Stand nicht mehr zu erwarten. Lediglich im Nordseeumfeld sowie in Schleswig-Holstein könnten auch kräftige Schneeschauer durchziehen. An der Nordsee sind bei auflandigem Wind tagsüber leichte Plusgrade zu erwarten, ansonsten bleibt der Dauerfrost landesweit erhalten.

Kälteste Orte in Deutschland

Vor allem im östlichen und südlichen Deutschland herrschte in der vergangenen Nacht eisige Kälte. In den Mittelgebirgen sanken die Temperaturen auf örtlich unter minus 17 Grad. Besonders kalt war es in den höheren Lagen von Sachsen und Thüringen. In der folgenden Tabelle sehen Sie die vorerst kältesten Orte aus der Nacht zum Donnerstag:

Quellen: wetter.info, rf, dpa, afp

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website