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Stormchaser: Auf der Jagd nach Sturm und Hagel


Stormchaser
Auf der Jagd nach Sturm und Hagel

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Dunkle Wolken ziehen auf, der Wind wird stärker, und auch die ersten Regentropfen machen sich bemerkbar. Für die meisten heißt es jetzt: schnell hinein ins Trockene! Markus Pfister allerdings ist jetzt erst richtig in seinem Element. Wenn andere gar nicht schnell genug nach Hause kommen können, geht Pfister mit GPS-Gerät und Kamera bewaffnet auf die Jagd - und seine Beute sind Stürme. Pfister gehört zur eingefleischten Gemeinde der Stormchaser.

Stormchaser sind immer auf der Suche nach spektakulären Stürmen und Gewittern. Entstanden ist das Stormchasing im Mittleren Westen der USA, wo Tornados über den Prärien im Frühling an der Tagesordnung sind. Aber auch nach Europa ist die Welle geschwappt, Pfister schätzt die Anzahl der europäischen Sturmbegeisterten auf einige Dutzend. Im Ursprungsland des eigenwilligen Hobbys sind dagegen einige Hunderte Stormchaser aktiv. "Vor einem heftigen Gewitter zu stehen, kann für einen Sturmjäger so faszinierend sein, wie die Niagarafälle zu sehen", sagte Pfister gegenüber wetter.info. Die Wetter-Fans treibt eine Faszination für die plötzlich entfesselte, wild gewordene Natur an.

Tornado-Land USA

Selbst in Deutschland sind hin und wieder Tornados zu beobachten. Wenn ein Stormchaser seiner Leidenschaft allerdings richtig frönen will, zieht es ihn in die USA. So reist Markus Pfister regelmäßig nach Texas, Kansas und Oklahoma. Auch im Berufsleben hat Pfister mit Wetter zu tun: Er arbeitet als Meteorologe bei Meteomedia. "Sturmjäger sind fast durchweg meteorologisch versiert", so der Wetterexperte. Denn um einem Unwetter auf die Schliche zu kommen, muss ein Stormchaser meteorologische Messwerte interpretieren können. Anhand von Wettermodellen ermitteln die Unwetterliebhaber, wo sich zum Beispiel ein Gewitter entwickeln wird - dann geht es mit dem Auto auf die Jagd. Ist ein Sturm gefunden, erfassen einige auch weiter Wetterdaten, anderen geht es nur um das Erlebnis.

Heiß begehrt bei Stormchasern sind gut ausgeprägte Tornados. Aber auch tennisballgroße Hagelkörner stehen hoch im Kurs. "Es ist nämlich nicht so einfach, das ohne 'Kollateralschäden' zu erleben", sagt Markus Pfister.

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"Man braucht den nötigen Respekt"

Für besonders gefährlich hält Pfister sein Hobby nicht. "Die größte Gefahr beim Stormchasing ist der Straßenverkehr, denn man legt 300 bis 600 Kilometer pro Tag zurück", so Pfister, "aber das hat nur indirekt mit dem Unwetter zu tun." Angst vor Blitzschlag oder im Sturm herumfliegenden Trümmern hat der Wetterbegeisterte nicht. "Mit dem nötigen Respekt und überlegtem Handeln lassen sich solche Gefahren vermeiden", sagte Pfister.

Vom Jäger zum Gejagten

Brenzlig wurde es für Pfister und seine Mitstreiter nur einmal. "Dieses Jahr im Mai hat sich in Oklahoma kurz vor uns ein Tornado gebildet", sagte Pfister. "Wir konnten sein schallendes Rauschen deutlich hören." Schließlich verfolgte der Tornado die Stormchaser ein Stück weit - für kurze Zeit wurden die Jäger zu Gejagten. "Letztendlich waren wir dann aber doch schneller", so Pfister.

Von Malte Jessl

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