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Pakistan: Zwei neue Städte von Fluten bedroht


Naturkatastrophe
Zwei neue Städte von Fluten bedroht

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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In Pakistan drohen zwei weitere Städte mit insgesamt 100.000 Einwohnern in den Fluten zu versinken. Die Wassermassen des über die Ufer getretenen Flusses Indus strömten auf Jati und Choohar Jamali zu, teilte ein Behördensprecher mit.

Die Einwohner der im Süden gelegenen Städten wurden aufgefordert, ihre Häuser und auch ihre jeweilige Stadt zu verlassen, sagte der Behördensprecher und versprach zugleich: "Wir versuchen alles, um die zwei Städte zu retten."

Viele Einwohner flüchteten sich ins nahegelegene Thatta, das von den Behörden inzwischen wieder als sicher angesehen wird. Aus Angst vor den Fluten des Indus war die 300.000-Einwohner-Stadt am Wochenende komplett evakuiert worden. Inzwischen konnten die Menschen wieder in ihre Häuser zurück. Zudem strömen auch Flüchtlinge aus umliegenden bedrohten Ortschaften wie Jati und Choohar Jamali nach Thatta.

Tote durch Krankheiten

Unterdessen starben in Auffanglagern für pakistanische Flutopfer nach Medienberichten mindestens 17 Menschen an Krankheiten und Unterernährung. Unter den Toten sollen neun Kinder sein. Wie der Sender Aaj TV berichtete, erlagen in den Distrikten Kashmor und Larkana 16 Menschen Magen-Darm-Infektionen. Zudem sei im Küstendistrikt Thatta, in dem der über die Ufer getretene Fluss Indus ins Arabische Meer fließt, ein Kind verhungert.

Der Direktor der regionalen Katastrophenbehörde, Khair Mohammad Kaloro, bestätigte, dass es "einige Todesfälle" gegeben habe. Allerdings wies er Vorwürfe zurück, die Menschen hätten sich in den Lagern infiziert. Allein in der Provinz Sindh betreibe die Regierung mehr als 2800 Auffanglager, in denen etwa 900.000 Flutopfer untergebracht seien und medizinisch versorgt würden, sagte Kaloro. "Diejenigen, die nun gestorben sind, waren schon vorher krank."

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100.000 Geburten erwartet

Die Nothilfe für Flüchtlinge reiche vielerorts weiterhin nicht aus, warnten Vertreter von Hilfsorganisationen. "Den Menschen mangelt es vor allem an sauberem Wasser und Lebensmitteln", sagte der Geschäftsführer von Cap Anamur, Bernd Göken. Viele Kinder seien unterernährt. Zudem fehlten Zelte, Planen und Decken. "Die Not ist unvorstellbar groß. (...) Die Flutopfer brauchen unsere Hilfe."


Besonders werdende Mütter und Neugeborene seien gefährdet, erklärte die deutsche Geschäftsführerin der Organisation "Save the Children", Kathrin Wieland. "In den kommenden Wochen werden mehr als 100.000 Frauen Kinder zur Welt bringen, viele von ihnen in überfüllten Notlagern, ohne medizinische Hilfe, umgeben von verseuchtem Wasser." Aufgrund der schlechten Hygiene steige die Gefahr, dass sich Infektionskrankheiten ausbreiten.

Mehr als acht Millionen auf Soforthilfe angewiesen

Hunderttausende Flutopfer im Süden Pakistans müssen noch bis zu drei Wochen auf die Rückkehr in ihre überschwemmten Dörfer und Städte warten. Wie der Direktor der regionalen Katastrophenbehörde, Khair Mohammad Kaloro, mitteilte, werde es mindestens 15 bis 20 Tage dauern, bis die Wassermassen in der Provinz Sindh zurückgehen. Die Pegelstände in Nord- und Zentralpakistan fielen allmählich und die Menschen könnten langsam wieder heimkehren.

Nach UN-Angaben sind insgesamt mehr als 17 Millionen Pakistaner von den Überschwemmungen betroffen, die Ende Juli durch heftige Monsunregenfälle ausgelöst worden waren. Es sind die schlimmsten Überschwemmungen in der Geschichte Pakistans. Seit Beginn der Hochwasserkatastrophe in Pakistan Ende Juli wurden landesweit mehr als eine Million Häuser zerstört, mehr als acht Millionen Menschen sind auf Soforthilfe angewiesen. Mehr als 1.600 Menschen kamen in den Fluten ums Leben.

Quelle: AFP, apn, dpa

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