Warmer Herbst lässt Kraniche eine lange Pause einlegen

Durch das warme und sonnige Herbstwetter haben sich Kraniche vor ihrem Flug in den Süden ein großes Fettpolster angefuttert. "Der Altweibersommer hat dazu beigetragen, dass die Vögel sich längere Zeit rund um Rügen aufgehalten haben, um dort zu rasten und sich Speck anzufressen", sagte der Vogelexperte des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), Markus Nipkow. Sie bräuchten diese Energie in Form von Speck für ihren Flug nach Spanien und Portugal.

Für das Zugverhalten der Vögel spielt es kaum eine Rolle, ob im Spätsommer tagsüber 30 Grad oder 15 Grad Celsius erreicht werden: "Der Vogelzug wird nicht durch Temperaturen ausgelöst, sondern dadurch, dass die Tiere nicht mehr genügend Nahrung in ihren Brutgebieten finden", sagte Nipkow. Ihr Verhalten sei in erster Linie durch Hormone gesteuert. "Die Vögel haben sozusagen eine innere Uhr und wissen, wann sie losziehen müssen", fügte der Experte hinzu. Aber besondere Wetterverhältnisse, etwa extrem schlechtes Wetter, könnte die Tiere aufhalten.

Einige Kraniche bleiben hier

Derzeit sind besonders viele Kraniche in Deutschland zu beobachten. Im November sollen dann die letzten Vögel gen Süden aufbrechen. "Einige Kraniche haben in den vergangenen Jahren sogar schon hier in Deutschland überwintert; das ist eine Begleiterscheinung des Klimawandels", erläuterte Nipkow.

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Auch Gänse gehören zu den späten Zugvögeln. Sie sind derzeit unterwegs in Richtung Niederrhein oder zu anderen niederen Gebieten und Gewässern. "Deutschland ist für viele arktische Gänse ein Überwinterungsgebiet, deswegen kann man sie beispielsweise im November und Dezember an vielen Stellen Deutschlands gut beobachten", sagte Nipkow.

Quelle: dapd