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Klimaforschung | Klimaexperte Latif: Klimaziele sind noch zu erreichen


Klimaforschung
Klimaexperte Latif: Klimaziele sind noch zu erreichen

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Zwei Grad - so lautet das Ziel der meisten Klimaschützer. Der Klimawandel soll auf zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit begrenzt werden, um die schlimmsten Folgen zu vermeiden. Laut dem so genannten Kopenhagen-Bericht, den Wissenschaftler letzte Woche in Brüssel vorstellten, kann genau diese Grenze nicht mehr eingehalten werden. Die Folgen des Klimawandels seien noch extremer als bislang befürchtet. Diese Einschätzung teilen aber nicht alle Experten: Mojib Latif, einer der führenden deutschen Klimawissenschaftler, erklärte gegenüber wetter.info: "Es wird sehr schwer, aber es ist noch möglich, diese Grenze einzuhalten."

Warum eigentlich zwei Grad? "Wenn wir diese Grenze einhalten, können wir so genannte Kippelemente vermeiden", erklärte Latif. So bezeichnen Klimaforscher Ereignisse, die einmal angestoßen nicht mehr zu stoppen sind. Dazu gehören beispielsweise das Abschmelzen des grönländischen Eispanzers und das Austrocknen des Amazonas-Regenwaldes. Allerdings sind die zwei Grad nur ein Schätzwert: "Wo genau die Grenze liegt, weiß niemand", so Latif, "Es könnten auch 1,5 oder 2.5 Grad sein."

Meeresspiegel bedroht Sylt

Für den Fall, dass die Zwei-Grad-Grenze nicht eingehalten werden sollte, malt Latif ein erschreckendes Zukunftsszenario. Der Meeresspiegel würde bis zum Jahr 2100 um bis zu einem Meter und mehr ansteigen - diese Einschätzung des Kopenhagen-Reports teilt Latif. Bisher hatten Wissenschaftler mit 18 bis 59 Zentimetern Anstieg gerechnet. Das wäre das Ende für Inselstaaten wie die Malediven, hätte aber auch Auswirkungen vor unserer Haustür: Sylt würde teilweise überflutet werden.

Hitze in Süddeutschland

Im Süden Deutschlands wären dann im Sommer Temperaturen von bis zu 50 Grad möglich, die Sommer würden außerdem trockener werden. "Gleichzeitig nehmen auch die Starkniederschläge zu, das Wetter wird also extremer", erklärte Latif.

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Noch Zeit zum Handeln?

Diese Prognosen würden eintreffen, wenn die Zwei-Grad-Grenze überschritten würde. "Dafür müssten die Temperaturen um vier Grad ansteigen", erklärte der Klimaforscher. Durch eine richtige Energiepolitik könnte das aber noch verhindert werden. Auch wenn die Autoren des Kopenhagen-Berichtes die Lage pessimistischer einschätzen, einen unbedingten Handlungsbedarf sehen sie ebenfalls: „Wenn die Menschheit aus der Geschichte lernen und die Bedrohungen begrenzen soll, ist es Zeit, menschliche Aktivitäten stärker zu kontrollieren, die die grundsätzlichen Voraussetzungen für Leben auf der Erde verändern“, heißt es in dem Bericht.

Quelle: wetter.info, mj

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