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Unwetterzentrale: "Dramatische Zuspitzung der Hochwasserlage"


Unwetterzentrale warnt
"Dramatische Zuspitzung der Hochwasserlage"

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Die Unwetterzentrale erwartet eine dramatische Zuspitzung der Hochwasserlage. Schuld daran sind das Tauwetter und starke Regenfälle, die vielerorts noch bis zum Freitagmittag anhalten. "Neue Allzeit-Rekorde bei den Pegeln sind möglich", sagte Andreas Wagner von Meteomedia gegenüber wetter.info. Vor allem in der Mitte Deutschlands schwellen die Flüsse schnell an. In Frankfurt am Main wird das Wasser die Schutzwälle womöglich überspülen.

Am Donnerstag regnete es im Westen, der Mitte und im Südosten Deutschlands zum Teil kräftig. Der Schwerpunkt der Niederschläge lag wie gestern schon von Nordrhein-Westfalen über Hessen, dem nördlichen Baden-Württemberg bis nach Bayern. Bis zum Freitag kommen innerhalb von gut zwei Tagen lokal bis zu 80 Liter pro Quadratmeter zusammen.

Rekordpegelstände möglich

Neben dem starken Regen verschärfen die mit Wasser gesättigten Böden und das Tauwetter in den Mittelgebirgen die Hochwassersituation: Im Umfeld des Neckars drohen heute Rekordpegelstände. An der Murr bei Oppenweiler rechnen Experten mit einem Wasserstand von 3,35 Metern, dem höchsten seit zehn Jahren. In Gundelsheim am Neckar im Landkreis Heilbronn soll der Pegel am Donnerstag die Sechs-Meter-Marke überschreiten.

wonifi

Heidelberg droht schlimmes Hochwasser

Betroffen sei unter anderem auch die Stadt Heidelberg, die sich auf das schlimmste Hochwasser seit 2002 vorbereitet. Der Pegelstand des Neckars wird am Freitag voraussichtlich die Marke von fünf Metern überschreiten, Teile der Altstadt könnten in den frühen Morgenstunden überflutet zu werden. Der Hochwasserschutz war im Einsatz, um Schutzwände entlang der Altstadt aufzubauen.

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Fotoserie

Zweithöchster Pegel in Frankfurt am Main

Im Osthafen in Frankfurt am Main registrierten die Pegel-Häuschen mit 4,73 Metern den zweithöchsten Wasserstand in der Geschichte der Stadt. Der Rekordwert liegt bei 5,19 Meter und wurde am 5. Januar 2003 gemessen. Insgesamt sind am Mittel- und Unterlauf des Mains an zahlreichen Orten Rekordpegelstände knapp verpasst worden.

Am Donnerstagmorgen stieg das Wasser auf Höhe des Römerbergs und schwappte an die errichteten Barrieren. Die Schutzwälle sind für Hochwasser bis zu fünf Meter ausgelegt. Nach Einschätzung von Experten wird der Main diesen Pegelstand erreichen.

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Die Lage im Stadtgebiet sei "angespannt, aber nicht dramatisch", hieß es. Seit Mittwoch sind rund 120 Helfer von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk im Einsatz, um Gebäude mit Sandsäcken und mobilen Dämmen vor den Wassermassen zu schützen.

Auch die Nebenflüsse in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Thüringen steigen überall stark an. Eine zweite Hochwasserwelle wird weit unter dem bisherigen Höchststand vom vergangenen Samstag bleiben.

Hochwasseralarm auch in Bayern

Die bayerischen Behörden rechnen damit, dass in einigen Gebieten die Überschwemmungen stärker ausfallen werden, als bei der ersten Welle in den vergangenen Tagen. An den nördlichen und südlichen Donauzuflüssen wurden am Donnerstagvormittag die Meldestufen 1 und 2 erreicht. Der Hochwassernachrichtendienst rechnete dort verbreitet mit Überschwemmungen der Meldestufe 2 und 3, örtlich auch der Meldestufe 4.

In Sachsen-Anhalt ist an allen Oberläufen der Flüsse ein Wiederanstieg der Pegel zu verzeichnen, wie der Landesbetrieb für Hochwasserschutz in Halle erklärte. Am Donnerstag galt für die Schwarze Elster am Pegel Löben, für die Saale am Pegel Halle-Trotha sowie für die Weiße Elster am Pegel Oberthau die höchste Hochwasserwarnstufe 4. In Thüringen wurde für die Unstrut am Pegel Oldisleben die zweithöchste Alarmstufe ausgerufen.

Schweres Hochwasser auch am Wochenende

Der Ausblick für die kommende Tage fällt nicht gerade beruhigend aus: Schweres Hochwasser bis zum Samstag erwartet das Frankenland, Thüringen, der Bayerische Wald, Böhmerwald, Niederbayern, das nördliche Baden-Württemberg im Einzugsgebiet des nördlichen Neckars und der Tauber, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Westsachsen, Sachsen-Anhalt, das Wesergebiet und der Harz.

Der Rhein-Pegel in Koblenz werde bis zum Wochenende weiter steigen und "mit Sicherheit" die Größenordnung von dem Hochwasser Anfang der Woche erreichen, sagte ein Sprecher des Meldezentrums in Mainz. Mehrere Stadtteile waren dabei überschwemmt worden, und das Deutsche Eck stand unter Wasser.

Die Edertalsperre in Nordhessen könnte am Sonntag oder Montag überlaufen, fürchtet Wagner, und die Weser dürfte stark ansteigen. Eine langwieriges Hochwasser erwartet der Meteorologe auch im Emsland und Ostfriesland.

Die Ruhr und ihre Nebenflüssen schwellen ebenfalls wieder an. Mit den höchsten Wasserständen sei am Samstag zu rechnen, sagte Ulrich Windau von der Hochwasserwarnzentrale der Bezirksregierung Arnsberg. Keller würden voraussichtlich volllaufen und Uferstraßen müssten gesperrt werden.

Die Hochwasserentwicklung an Rhein und Main

Lichtblicke am Wochenende

Immerhin kündigt sich am Wochenende vielerorts recht freundliches Wetter an: Die Temperaturen erreichen verbreitet zweistellige Werte, und in der Mitte und im Südwesten bleibt es meist trocken, teils auch heiter mit sonnigen Abschnitten.

Am Sonntag wechseln sich fast überall lockere Wolken und Sonne ab, und es wird ungewöhnlich mild für die Jahreszeit. Daran wird sich auch sobald nichts ändern: Winterliches, der Jahreszeit entsprechendes Wetter ist weit und breit nicht in Sicht, so Laps.

Quelle: wetter.info, rf, dapd, dpa

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