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Tödliches Coronavirus: 100 Personen werden auf Mers-Virus getestet


Nach drittem deutschem Fall
100 Personen werden auf tödliches Mers-Virus getestet

Von dpa
Aktualisiert am 09.03.2015Lesedauer: 2 Min.
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Nach dem dritten deutschen Erkrankungsfall werden 100 Menschen aus dem Familien- und Klinikumfeld des Patienten auf das tödliche Coronavirus Mers getestet. Der 65-Jährige hatte sich während einer Urlaubsreise in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit dem Erreger infiziert. Sein Zustand ist kritisch. Er wird auf einer Isolierstation des Osnabrücker Marienhospitals behandelt.

Wahrscheinlich habe sich der Mann über den Kontakt zu Dromedaren angesteckt, sagte ein Vertreter des Gesundheitsdienstes Osnabrück. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei bei dem Virus eher unwahrscheinlich. Daher werde nun nach weiteren Mitgliedern der Reisegruppe gesucht.

Bereits 14 Entwarnungen

Rund 100 Menschen aus dem Familien- und Klinikumfeld des Mannes werden zudem auf das Mers-Virus getestet, bei 14 Personen sei am Sonntag bereits Entwarnung gegeben worden, sagte der Sprecher weiter.

Dem Patienten selbst geht es sehr schlecht. Eine Prognose sei nicht möglich, sagte der Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie im Marienhospital. Er sei an eine Lungenmaschine angeschlossen und nur zeitweise bei Bewusstsein. Da auch seine Nieren versagt hätten, sei er an Blutreinigungsmaschinen angeschlossen worden.

Der Hausarzt hatte den Mann nach Krankenhausangaben zunächst auf eine ganz normale Erkältung behandelt. Als sich sein Zustand verschlechterte, kam er auf die Intensivstation einer Klinik in Ostercappeln bei Osnabrück. Nachdem sich auch dort der Zustand verschlechterte, wurde er am 23. Februar ins Marienhospital verlegt.

Keine Gefahr für die Bevölkerung

Das niedersächsische Gesundheitsministerium betonte, dass keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe. Die Erkrankung beginnt in der Regel mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln. In einigen Fällen wurde auch Nierenversagen beobachtet.

Die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Margaret Chan, hatte den Mers-Erreger zuvor als "eine Gefahr für die ganze Welt" bezeichnet.

40 Prozent der Infizierten sterben

Der Erreger von Mers (Middle East Respiratory Syndrome) gehört zu den Coronaviren, zu denen auch der Sars-Erreger und viele Erkältungsviren zählen. Zum weltweit ersten Mal tauchte er 2012 auf. Experten vermuten aber, dass es auch schon zuvor Mers-Fälle gegeben haben könnte.

In München war im März 2013 ein 73-jähriger Mers-Patient aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gestorben. Ein 2012 in Essen behandelter Patient überlebte die Krankheit.

Bis zum 6. März 2015 wurden der WHO insgesamt 1040 Mers-Fälle aus aller Welt gemeldet, etwa 40 Prozent der Infizierten starben. Die Erkrankungen kommen vor allem auf der arabischen Halbinsel vor. Saudi-Arabien ist das am stärksten betroffene Land. Einen Impfstoff gibt es nicht.

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