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"Bomben-Zyklon" löst Eis-Chaos in den USA aus


Notstand ausgerufen
"Bomben-Zyklon" löst Eis-Chaos in den USA aus

dpa, küp

Aktualisiert am 05.01.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein ausgebranntes Auto in Newark (New Jersey): Wegen der Kälte in den USA gefriert das Löschwasser der Feuerwehr.Vergrößern des BildesEin ausgebranntes Auto in Newark (New Jersey): Wegen der Kälte in den USA gefriert das Löschwasser der Feuerwehr. (Quelle: ap-bilder)
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Der Wintersturm hat die Ostküste der USA weiter fest im Griff: Vier weitere Menschen starben im Südosten, wo die Kälte die Straßen in Eispisten verwandelt hat. Damit stieg die Zahl der Toten laut CNN auf 26. Tausende Flüge wurden gestrichen.

Heftige Schneefälle und Sturm haben in vielen Gegenden an der US-Ostküste zu Chaos geführt. In einigen Orten in Neuengland fielen bis zu 40 Zentimeter Schnee. Es kam zu Verkehrsunfällen und Stromausfällen.

An den Küsten kämpften die Menschen mit Überschwemmungen. Für zahlreiche Gebiete galten Schneesturm-Warnungen. Eine ganze Reihe von Gouverneuren und lokalen Verantwortlichen rief angesichts des sogenannten Bomben-Zyklons den Notstand aus.

Wegen des Sturms mit heftigen Schneefällen wurden insgesamt mehr als 4200 Flüge gestrichen, rund 2200 weitere hatten zum Teil erhebliche Verspätungen. Die Start- und Landebahnen an den New Yorker Flughäfen La Guardia und John F. Kennedy wurden zwischenzeitlich geschlossen. Air France sagte alle Flüge von Paris nach New York und Boston ab.

Notstand ausgerufen

In Virginia und North Carolina waren laut Nachrichtensender CNN etwa 30.000 Menschen ohne Strom. Auch in den Städten New York und Boston kam es zu Stromausfällen in tausenden Haushalten. New York mobilisierte zusätzliche Einsatzkräfte, die Nationalgarde schickte rund 500 Helfer an die Küste. Schulen in New York blieben geschlossen.

Die Temperaturen im Norden des Staates New York sanken so tief, dass die Niagarafälle an der Grenze zu Kanada teilweise gefroren. An der Küste bei Boston türmte der Sturm, der die Eiseskälte begleitete, meterhohe Wellen auf. Der Gouverneur von Massachusetts sprach von einer "historischen Flut", die Straßen in den östlichen Stadtbezirken Bostons und Küstengebiete überschwemmte.

Meteorologen nennen das aktuelle Wetterphänomen einen "Bombenzyklon". Dabei ist der "Bomben-Zyklon" keine Erfindung sensationsgieriger US-Medien, sondern eine Formulierung, die seit Jahrzehnten verwendet wird. Als Bombe bezeichnen sie einen Sturm dann, wenn innerhalb von 24 Stunden der Luftdruck besonders dramatisch, um mindestens aber 24 Millibar, fällt. Bildlich gesprochen: wenn der Sturm wie eine Bombenexplosion hereinbricht. Bei diesem Sturm dürfte der Wert sogar doppelt so hoch liegen, sagte Bob Oravec vom Wetterdienst.

"Es wird da nichts explodieren"

Der Begriff des "Bomben-Zyklons" verbreitete sich im Internet wie ein Lauffeuer, nachdem ihn die "Washington Post" am Dienstag erstmals in einem Artikel verwendet hatte. Ähnlich war das schon vor vier Jahren, als der bis dahin der Öffentlichkeit weitgehend unbekannte "Polarwirbel" oder "polar vortex" die Runde machte. "Bombogenese ist die technische Bezeichnung", sagte Meteorologe Ryan Maue. "Bomben-Zyklon" sei eine etwas einfachere Formulierung und mache auch den Laien deutlich, dass es sich hier um einen Sturm handle – wenn der Name auch auf die falsche Fährte locken könne. Denn: "Es wird da nichts explodieren."

Tatsächlich dürfte der "Bomben-Zyklon" auch gar nicht so viel Schnee bringen, sondern vor allem heftige Windböen. Am schlimmsten wird er zudem auf hoher See toben, so wie die meisten der 40 bis 50 Bombogenesen, die sich jedes Jahr bilden. Doch er wird den Nordosten der USA in bitterer Kälte zurücklassen, denn solche Sturmsysteme saugen kalte Luft aus den Polarregionen an, wenn sie wieder abziehen.

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