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Trauer um Opfer des Brückeneinsturzes in Genua: "Eine inakzeptable Tragödie"


Trauer um Opfer in Genua
"Eine inakzeptable Tragödie"

Von dpa, afp
Aktualisiert am 18.08.2018Lesedauer: 2 Min.
Verwandte weinen an einem Sarg: In Genua wurde der Opfer der Brückenkatastrophe gedacht.Vergrößern des BildesVerwandte weinen an einem Sarg: In Genua wurde der Opfer der Brückenkatastrophe gedacht. (Quelle: Gregorio Borgia/ap-bilder)
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Vier Tage ist der Einsturz der Morandi-Brücke in Genua nun her. Italien hat bei einer Trauerfeier Abschied von den Opfern genommen. Auch der letzte Vermisste ist geborgen worden.

Italien hat Abschied von den Opfern des Brückeneinsturzes genommen. Tausende Menschen drängten sich am Samstag bei einer staatlichen Trauerfeier mit den Spitzen von Staat und Regierung in der Messehalle von Genua. Allerdings blieben etliche Angehörigen der Trauerfeier fern. Einige zogen private Trauerfeiern in ihren Heimatorten vor, andere boykottierten die Veranstaltung aus Protest gegen die Regierung.

Zugleich bargen Rettungskräfte am Samstag Medienberichten zufolge die Leiche des letzten Vermissten. Feuerwehrleute zogen den Mann aus den Trümmern der eingestürzten Morandi-Brücke, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Der Zivilschutz bestätigte den Fund. Zugleich starb ein Verletzter im Krankenhaus. Die Zahl der Todesopfer nach dem Unglück am Dienstag stieg somit auf 43.

Die vierspurige Morandi-Brücke im Westen der norditalienischen Stadt war am Dienstag während eines Unwetters auf einer Länge von mehr als 200 Metern eingestürzt.

"Der Schmerz sitzt tief"

"Der Einsturz der Morandi-Brücke hat Genua mitten ins Herz getroffen. Der Schmerz sitzt tief", sagte Genuas Erzbischof Angelo Bagnasco in seiner Predigt. In der Halle standen 18 Särge aufgebahrt, geschmückt mit Blumen und Fotos der Opfer. Einer der Särge war klein und weiß, darin lag die Leiche des jüngsten Opfers, des achtjährigen Samuele. Er war mit seinen Eltern unterwegs zur Fähre in Richtung Sardinien, wo die Familie Ferien machen wollte, als die Brücke einstürzte.

Italiens Präsident Sergio Mattarella sprach nach der Trauerfeier vor Fernsehreportern von einer "inakzeptablen Tragödie". Mit geröteten Augen versprach er sich dafür einzusetzen, dass "schnelle und rigorose Ermittlungen zu Verurteilungen führen".

Mehrere Familien von Opfern blieben der Zeremonie in Genua fern – einige davon aus Protest gegen die Regierung. "Mein Sohn wurde ermordet", schimpfte am Freitagabend der Vater eines von vier bei dem Unglück getöteten Jugendlichen aus Torre del Greco bei Neapel. "Man sollte nicht durch Nachlässigkeit, Gleichgültigkeit, Verantwortungslosigkeit, Oberflächlichkeit und Bürokratie sterben müssen", hatte Neapels Erzbischof Crescenzio Sepe bei der Trauerfeier für die vier gesagt.

Regierung macht Betreiber verantwortlich

Die italienische Regierung macht den Autobahnbetreiber Autostrade per l'Italia für das Unglück verantwortlich und wirft dem Privatunternehmen mangelhafte Wartungsarbeiten vor. Auch hochrangige Firmenvertreter kamen zu der Trauerfeier in Genua. Das Unternehmen betreibt die A10, zu der die eingestürzte Brücke gehört.

Autostrade per l'Italia weist die Vorwürfe zurück. "Wir denken nicht, dass die Voraussetzungen vorliegen, Verantwortung für ein Ereignis zu übernehmen, dessen Ursache zunächst noch ermittelt werden muss", sagte Hauptgeschäftsführer Giovanni Castellucci. Er kondolierte den Angehörigen und stellte 500 Millionen Euro für Investitionen in Genua sowie Hilfszahlungen an die Opfer in Aussicht.

Landesweit galt am Samstag Staatstrauer. Vor öffentlichen Gebäuden wehte die Flagge auf Halbmast. Bei den Fußballspielen des Wochenendes tragen die Spieler schwarze Armbinden und legen eine Schweigeminute ein. Die Partien der beiden genuesischen Teams, Sampdoria und Genoa, wurden verschoben.

Verwendete Quellen
  • AFP, dpa
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