Laut Polizei kein Schadstoffaustritt Brand in Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen

In der Nacht kam es zu einem Brand in einer Fabrik für nukleare Brennelemente. Der Betreiber spricht von einem verhältnismäßig kleinen Brand – es ist bereits der zweite Störfall in jüngster Zeit.
In einer Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen ist es am Donnerstagabend zu einem Brand gekommen. Das Feuer sei in einem Laborbereich "abseits der nuklearen Fertigung" ausgebrochen, teilte die Polizei mit – vermutlich im Bereich einer Lüftungsanlage. Im Bereich der Fertigungshalle der Brennelementefabrik ANF kam es demnach zu einer starken Rauchentwicklung.
Die Feuerwehr konnte den Brand löschen. Messungen hätten ergeben, "dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung durch austretende Schadstoffe bestand". Die Ursache für das Feuer war zunächst unklar. Brandermittler nahmen vor Ort die Arbeit auf. "Die Ermittlungen der Kollegen vor Ort laufen", sagte ein Polizeisprecher am morgen.
Die Brennelementefabrik liegt in der Nähe des Kernkraftwerks Emsland. Sie gehört zur Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF), einer Tochter des französischen Atomkonzerns Framatome. Das Werk in Lingen stellt nach Konzernangaben seit mehr als 40 Jahren Brennelemente für Druckwasser- und Siedewasserreaktoren sowie Spezialprodukte her. Framatome ist der neue Name der Reaktor-Sparte der französischen Areva-Holding und gehört zum staatlichen Energiekonzern EDF.
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Bereits der zweite Vorfall in wenigen Wochen
Das Werk im Emsland liefert Brennelemente mit Uran unter anderem an Reaktoren in belgischen Atomkraftwerken. Weil es bereits in der Vergangenheit innerhalb weniger Wochen zwei meldepflichtige Ereignisse gab, fordern Bürgerinitiativen die Stilllegung des Betriebs. Dem Sprecher zufolge war der Brand am Donnerstag verhältnismäßig kleinflächig.
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur AFP