Tragödie in Tschechien 13 Bergleute sterben bei Explosion in Kohlegrube
Eine schwere Explosion hat eine Kohlegrube im Osten Tschechiens erschüttert. Die Zahl der Opfer ist inzwischen auf 13 gestiegen. Rettungskräfte sind am Unglücksort.
Bei einem Unglück in einem tschechischem Kohlebergwerk sind mindestens 13 Bergleute ums Leben gekommen. Zehn weitere Menschen seien bei der Methangasexplosion in einer Zeche in Karvina im Osten des Landes verletzt worden, sagte ein Sprecher der Betreiberfirma OKD am Freitag. Elf der Toten stammten demnach aus Polen.
Nach ersten Erkenntnissen entzündete sich unter Tage ein Luft-Methangas-Gemisch. Es kam in einer Tiefe von schätzungsweise rund 800 Metern zu einer gefürchteten Schlagwetterexplosion, die ganze Arbeitsbereiche zerstörte.
Die Grubenwehr suchte in der Tiefe nach möglichen Opfern und Überlebenden. Zum Abtransport der Verletzten standen an der Oberfläche Rettungswagen und ein Hubschrauber bereit. Viele der in der Grube beschäftigten Bergarbeiter stammten aus dem nahen Polen, wie tschechische Medien berichteten.
Das Bergwerk nahe der Stadt Karvina, rund 300 Kilometer östlich von Prag, ist seit 1968 in Betrieb und wurde vor einigen Jahren modernisiert. Die Stollen liegen in einer Tiefe von bis zu 1100 Metern. Das Unglück sei eine große vorweihnachtliche Tragödie, sagte der Bürgermeister der angrenzenden Bergwerksgemeinde Stonava, Ondrej Feber, der Onlineausgabe der Zeitung «Pravo».
Der Bergwerksbetreiber OKD ist seit April wieder im Besitz des tschechischen Staates. Die Regierung in Prag hatte den Betrieb nach der Insolvenz für umgerechnet rund drei Millionen Euro übernommen. Das Unternehmen beschäftigt in der strukturschwachen Region rund 9500 Menschen. In diesem Jahr wurden rund fünf Millionen Tonnen Steinkohle gefördert.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP