Französischer Autohersteller Renault erwägt Produktion von Kampfdrohnen

Renault erwägt den Bau von Drohnen in der Ukraine. Gespräche mit dem französischen Verteidigungsministerium dazu laufen schon.
Der französische Automobilkonzern Renault erwägt den Bau von Drohnen in der Ukraine. Das französische Verteidigungsministerium habe das Unternehmen mit einem entsprechenden Vorschlag kontaktiert, sagte ein Sprecher am Sonntag. Eine Entscheidung sei jedoch bisher nicht gefallen. "Es hat Gespräche gegeben, aber es wurde noch keine Entscheidung getroffen, da wir weitere Details zu diesem Projekt vom Ministerium erwarten", hieß es.
Das Ministerium selbst erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters, es sei Sache des Auto-Herstellers, zu sagen, ob er sich an dem Projekt beteiligen werde.
Der Sender Franceinfo hatte zuvor berichtet, Renault wollte gemeinsam mit einem französischen Rüstungsunternehmen Produktionsstätten zum Drohnenbau in geringer Entfernung zur Frontlinie errichten.
Frankreichs Verteidigungsminister mit ersten Informationen
Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu hatte vor wenigen Tagen angekündigt, "ein großer französischer Autobauer" werde sich in einer "völlig neuartigen Partnerschaft" mit einem Rüstungsunternehmen zusammentun, um Produktionsstraßen zum Drohnenbau in der Ukraine zu errichten. Die dort gebauten Drohnen sollten an die ukrainische Armee geliefert werden, aber auch von den französischen Truppen bei "taktischen Übungen" genutzt werden. Namen hatte Lecornu nicht genannt.
Die Ukraine setzt in ihrer Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg stark auf den Einsatz von Kampfdrohnen. Am 1. Juni hatte Kiew mehr als hundert Drohnen eingesetzt, um russische Militärflugzeuge auf einem Flugplatz tief im russischen Hinterland anzugreifen.
- Nachrichtenagenturen Reuters und afp