Zwischen Ägypten und Gaza Zwei Palästinenser sterben in Schmugglertunnel

Sie wollten Arbeiter retten und kamen selbst ums Leben: Im Gazastreifen sind zwei Männer in einem Schmugglertunnel gestorben. Ägyptische Sicherheitskräfte sollen giftiges Gas eingeleitet haben.
Zwei Palästinenser sind nach Angaben des Hamas-geführten Innenministeriums in einem Schmugglertunnel zwischen dem Gazastreifen und Ägypten umgekommen. Der Hamas-Polizist und der Zivilist seien zur Rettung von drei Tunnelarbeitern in dem unterirdischen Gang gewesen und hätten giftiges Gas eingeatmet, hieß es in einer Stellungnahme. Die drei Arbeiter seien gerettet worden.
Die Arbeiter seien in dem Tunnel gewesen, als von ägyptischer Seite giftiges Gas eingeleitet worden sei, berichteten Augenzeugen. Drei Polizisten der radikal-islamischen Hamas und ein Zivilist hätten versucht, die Männer zu retten.
Durch die Tunnel bringen Schmuggler Waffen und Lebensmittel ins Land
Seit dem Amtsantritt des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi im Jahre 2014 sind die Sicherheitskräfte massiv gegen die Schmugglertunnel im Grenzbereich vorgegangen. Mehrere Tunnel wurden mit Wasser geflutet. Die geschätzt 1.800 Tunnel waren zuvor für den Schmuggel von Waffen, Lebensmitteln, Treibstoff und sogar Autos genutzt worden.
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Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Israel verhängte eine Blockade, die mittlerweile von Ägypten mitgetragen wird. Israel, die EU und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein.
- Nachrichtenagentur dpa