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Gazastreifen: Israels Armee sprengt "Terror-Tunnel" – acht Tote


Acht Tote im Gazastreifen
Israels Armee zerstört "Terror-Tunnel"

Von dpa, rok

Aktualisiert am 31.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Kämpfer der militanten Organisation Islamischer Dschihad bewachen in Deir al-Balah die Leichen getöteter KameradenVergrößern des BildesKämpfer der militanten Organisation Islamischer Dschihad bewachen in Deir al-Balah die Leichen getöteter Kameraden (Quelle: dpa)
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Unter der Erde führte der Angriffstunnel von palästinensischem Gebiet auf israelisches. Mit Sprengstoff brachte Israels Armee den unterirdischen Gang zum Einsturz, dabei gab es Tote und Verletzte. Der tödliche Vorfall nährt die Sorge vor einer neuen Eskalation.

Israels Armee hat am Montag einen "Terror-Tunnel" zerstört, der vom Gazastreifen auf israelisches Gebiet führte. Bei dem Einsturz wurden acht Palästinenser getötet und 14 weitere verletzt, wie örtliche Medien unter Berufung die Rettungsbehörden mitteilten. Nach Angaben aus Gaza handelte es sich um einen Tunnel der militanten Organisation Islamischer Dschihad. Dschihad-Führer Mohammed al-Hindi erklärte eine 2014 vermittelte Waffenruhe mit Israel daraufhin für beendet. Die Organisation wollte binnen weniger Stunden über eine Reaktion entscheiden.

Der Angriff erfolgte einen Tag vor der geplanten Übergabe der Grenzübergänge des Gazastreifens an die Palästinenserbehörde von Präsident Mahmud Abbas.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verteidigte die Aktion: "Wer versucht, uns zu schaden, dem schaden wir. Heute haben wir einen Tunnel entdeckt und ihn zerstört, und wir werden so weitermachen."

Israels Armeesprecher Jonathan Conricus sagte, der unterirdische Gang in der Nähe von Chan Junis im südlichen Teil des Palästinensergebiets sei von israelischem Gebiet aus mit Sprengstoff zum Einsturz gebracht worden. Dabei sei eine neuartige Technologie eingesetzt worden.

Israelische Medien berichteten, vor dem Angriff sei aus Sorge vor einer Eskalation das Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) im Süden Israels in Position gebracht worden. Eine Armeesprecherin in Tel Aviv wollte sich dazu nicht äußern.

Ein Sprecher des Islamischen Dschihads sagte Journalisten in Gaza: "Unsere Reaktion auf dieses Verbrechen wird zum richtigen Zeitpunkt erfolgen." Er sprach von einem Versuch Israels, nach dem Bombenanschlag auf den Gaza-Sicherheitschef Taufik Abu Neem Chaos zu verursachen. Neem wurde am Freitag verletzt, hat aber das Krankenhaus bereits wieder verlassen. Der genaue Hintergrund der Tat ist unklar.

Arbeiten am Tunnel seit längerem beobachtet

Der Tunnel habe sich noch im Bau befunden und man habe die Arbeiten seit längerem beobachtet, sagte Conricus. Nur wenige Kilometer entfernt liege die israelische Ortschaft Kissufim.

Conricus sprach von einer "schwerwiegenden und inakzeptablen Verletzung der israelischen Souveränität". Man gehe davon aus, dass militante Palästinenser versuchten, weitere Tunnel zu graben. Man mache die in der Enklave herrschende Hamas verantwortlich für "alle feindseligen Aktivitäten, die vom Gazastreifen ausgehen". Die Armee habe kein Interesse an einer weiteren Eskalation, sei aber auf alle Möglichkeiten vorbereitet.

In Tunneln werden Waffen und Waren geschmuggelt

Die seit 2007 allein im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas hatte in der Vergangenheit immer wieder Tunnel benutzt, um Waffen und Waren zu schmuggeln oder um Kämpfer aus dem abgeriegelten Küstenstreifen auf israelisches Gebiet zu schleusen. Während des Gaza-Kriegs im Sommer 2014 hatte Israel zahlreiche solcher Tunnel gesprengt.

Die Zerstörung des Tunnels erfolgte einen Tag, bevor die Hamas die Kontrolle von fünf Grenzübergängen des Gazastreifens an die Palästinenserbehörde übergeben wollte. Dies war im Rahmen eines Versöhnungsabkommens der rivalisierenden Palästinenserorganisationen Hamas und Fatah vor mehr als zwei Wochen vereinbart worden. Ziel ist eine Vereinigung der Herrschaft im Gazastreifen und Westjordanland, viele Streitfragen sind jedoch noch nicht geklärt.

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