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USA: Forscher lösen mysteriöse Amisch-Todesfälle


Amisch-Kinder
Forscher klären mysteriöse Todesfälle auf

Von t-online, joh

17.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Eine Amish-Familie wird von hinten gezeigt.Vergrößern des BildesUnerklärliche Todesfälle: Vier Kinder einer Amish-Familie sterben, scheinbar ohne Grund. (Symbolbild) (Quelle: Aurora Photos/imago-images-bilder)
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18 Kinder aus zwei verschiedenen Amisch-Familien sterben innerhalb von 15 Jahren aus ungeklärter Todesursache. Den Ermittlern gelingt nun der Durchbruch – die Antwort liegt in den Genen.

Jahrelang ungelöste Todesfälle in den USA konnten endlich aufgeklärt werden. Über 15 Jahre starben insgesamt 18 Kinder von zwei Amisch-Familien im Osten des Landes. Die Ermittler standen vor einem Rätsel. Die Autopsien konnten nicht klären, was zu ihrem plötzlichen Tod geführt hatte. Durch eine neue Technologie gelang es Forschern einer Klinik nun herauszufinden, was zum Tod der Kinder geführt hatte, berichtet der Nachrichtensender "CNN".

Nach dem Tod der ersten beiden Kinder 2004 setzte sich der untersuchende Gerichtsmediziner mit Wissenschaftlern der Mayo Clinic zusammen. Die Forscher hatten zuvor ein Konzept zur molekularen Autopsie entwickelt. Dabei werden Gentests gemacht, die Aufschluss über eine Todesursache geben sollen.

Auch andere Amisch-Familien betroffen

Kinderkardiologen und Forscher aus dem ganzen Land brachten sich in die Suche nach der Ursache für die plötzlichen Tode ein. Weitere Fälle von Amisch-Familien aus anderen Teilen des Landes wurden bekannt, bei denen Kinder ebenfalls plötzlich und ohne zu ermittelnde Todesursache starben.

Die Wissenschaftler fanden schließlich heraus, dass es sich um einen genetischen Defekt handelte, der von beiden Eltern vererbt worden war. In einer Amisch-Familie hatten sogar vier Kinder diesen defekt geerbt und waren plötzlich gestorben.

Wissenschaftler David Tester erklärte "CNN", Amische seien anfälliger für diese Art Gendefekt, da sie von einer kleineren Anzahl Vorfahren abstammten und es auch die Neigung gebe, untereinander zu heiraten. Der Direktor des Labors, Michael Ackermann, bestätigt die Theorie: "Die beiden Familien, die in dem Bericht untersucht wurden, sind scheinbar nicht miteinander verwandt, aber da die Kinder alle die exakt gleiche Duplikation in einem von beiden Elternteilen geerbten Gen hatten, ist es wahrscheinlich, dass sie einen gemeinsamen Vorfahren haben."

"Kann Leben retten"

Durch den Gentest könne nun ermittelt werden, wer ein Träger ist. "Mit diesem genetischen Biomarker können wir jetzt sehr einfach jedes Individuum auf die Mutation testen", sagte Ackermann. "Diese Fähigkeit zu haben, kann möglicherweise Leben retten."

Die Amischen sind eine täuferisch-protestantische Glaubensgemeinschaft, die nach strengen Regeln leben. Zu ihrer sogenannten Ordnung gehört, dass sie keine Elektrizität benutzen. Wichtig ist der Glaubensgemeinschaft außerdem Demut und Gelassenheit. In den USA leben sie zwar in Gemeinden, doch gibt es häufig auch Nachbarn, die keine Amische sind. Telefon, Fernsehen und Internet sind seit den 50er Jahren verboten.

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