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Verein: Diskriminierung asiatischstämmiger Menschen nimmt zu


Vereine decken auf
Diskriminierung asiatischstämmiger Menschen nimmt zu

Von dpa
Aktualisiert am 05.03.2020Lesedauer: 2 Min.
Pressekonferenz in Tübingen: Der Verein der Chinesischen Studenten und Wissenschaftler in Tübingen und der Verein adis e.V. wollen eine Öffentlichkeit gegen rassistische Diskriminierung schaffen.Vergrößern des BildesPressekonferenz in Tübingen: Der Verein der Chinesischen Studenten und Wissenschaftler in Tübingen und der Verein adis e.V. wollen eine Öffentlichkeit gegen rassistische Diskriminierung schaffen. (Quelle: Tom Weller/dpa-bilder)
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Die Angst vor dem Coronavirus nimmt zu – und mit ihr offenbar auch die Diffamierung asiatischstämmiger Menschen. Eine Umfrage unter chinesischen Studenten zeigt: Mehr als die Hälfte wurde bereits Opfer von rassistischen Anfeindungen.

Diskriminierungen gegenüber Menschen mit asiatischem Hintergrund nehmen nach Angaben eines Tübinger Vereins vor dem Hintergrund des neuartigen Coronavirus auch im Südwesten zu. Eine Umfrage unter chinesischen Studenten habe ergeben, dass mehr als die Hälfte in den vergangenen Monaten einmal oder mehrmals diskriminiert wurde, sagte Zuonan Cao vom Verein der Chinesischen Studenten und Wissenschaftler in Tübingen. Die meisten Fälle hätten eindeutig mit dem Virus zu tun.

"Das Coronavirus ist offensichtlich ein Anlass, dass rassistische Ressentiments offen gezeigt werden", sagte Cao. "Früher waren sie eher unterschwellig." Die Studenten hätten unter anderem berichtet, dass sie in Supermärkten anders behandelt oder in öffentlichen Verkehrsmitteln beleidigt worden seien. "Zwei Studentinnen wurden sogar im Imbiss beim Essen vom einem Sitznachbarn beschimpft", sagte Cao. "Zum Glück haben ihnen die anderen Anwesenden geholfen."

Zutritt zu Arztpraxen und Läden verweigert

Auch der Tübinger Verein "adis", der unter anderem eine Beratungsstelle für betroffene Menschen betreibt, registriert eine Zunahme der Diskriminierungen. Menschen, denen andere einen asiatischen Hintergrund zuschrieben, sei beispielsweise der Zutritt zu Arztpraxen oder Läden verweigert worden. Bei konkreten Coronavirus-Verdachtsfällen seien angemessene Schutzmaßnahmen zu treffen, hieß es bei dem Verein. "Die Angst vor dem Coronavirus rechtfertigt aber niemals rassistische Zuschreibungen und Ausgrenzungen aufgrund einer anhand äußerer Merkmale zugeschriebenen Herkunft."

Betroffene könnten sich in Beratungsstellen gegen Diskriminierung oder online Unterstützung holen, teilte der Verein "adis" weiter mit. Ratsuchende könnten dort über ihre Erfahrung sprechen und mit den Beratern überlegen, ob sie Schritte unternehmen wollen. Anlaufstellen der Landesarbeitsgemeinschaft Antidiskriminierungsberatung gebe es beispielsweise auch in Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Friedrichshafen und Stuttgart.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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