Papst Benedikt verklagt Satiremagazin "Titanic"

Papst Benedikt XVI. hat eine einstweilige Verfügung gegen das aktuelle Cover des Satiremagazins "Titanic" erwirkt. Diese wurde vom Landgericht Hamburg erlassen, wie eine Gerichtssprecherin sagte.

Darin werde der Zeitschrift untersagt, die Titelseite und die letzte Seite abzudrucken. Bei Zuwiderhandlung werde ein Ordnungsgeld verhängt.

Chefredakteur ist enttäuscht

Das bedeutet aber nicht, dass die sich bereits im Handel befindlichen Hefte zurückgezogen werden müssen.

Der "Titanic"-Chefredakteur Leo Fischer zeigte sich von der Entscheidung des Landgerichts enttäuscht. "Das ist ein großer Irrtum. Wir setzen nach wie vor auf das persönliche Gespräch mit dem Heiligen Vater", sagte Fischer.

Papst mit gelbem Fleck auf der Soutane

Der Spielraum für Satire in Deutschland sei sehr groß. Fischer sei bereit - sofern der Papst an seiner Meinung festhalte - durch alle juristischen Instanzen zu gehen.

Auf dem "Titanic"-Cover ist der Papst mit einem gelben Fleck auf der Soutane abgebildet. Dazu heißt es in Anspielung an die "Vatileaks"-Affäre: "Halleluja im Vatikan - Die undichte Stelle ist gefunden!".

Brauner Fleck auf der Rückseite

Die Rückseite zeigt den Papst von hinten mit einem großen braunen Fleck. Der Papst hatte von der Zeitschrift eine Unterlassungserklärung verlangt, weil er sich in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt sieht. "Titanic" lehnte das zunächst ab.

Benedikt müsse das Titelbild missverstanden haben, begründete Chefredakteur Fischer. Es zeige einen Papst, der nach der Aufklärung der Affäre feiere und im Überschwang ein Glas Limonade über seine Soutane verschüttet habe. "Es ist allgemein bekannt, dass der Papst ein großer Freund des Erfrischungsgetränks Fanta ist."