t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaJustiz

"Meistgehasster Mann des Internets": Ex-Pharma-Manager Shkreli verurteilt


Ex-Pharma-Manager
"Meistgehasster Mann des Internets" verurteilt

Von ap
Aktualisiert am 05.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Martin Shkreli war vor dem Urteil gut drauf – und war auch danach noch gut gelaunt.Vergrößern des BildesDer Ex-Pharma-Manager Martin Shkreli war vor dem Urteil gut drauf – und war auch danach noch gut gelaunt. (Quelle: Andrew Gombert/dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Für seine Kritiker ist der US-Pharma-Unternehmer Martin Shkreli die Personifizierung von Gier und Rücksichtslosigkeit. Ihm fällt selbst nach dem Schuldspruch in einem Betrugsprozess noch eine freche Bemerkung ein.

Noch steht das Strafmaß nicht fest, doch die Jury in Brooklyn, New York, hat bereits entschieden: Shkreli hat Hedgefonds-Investoren in die Irre geführt und ist des Betrugs schuldig. Gegen fünf Millionen Dollar Kaution ist er aber weiterhin auf freiem Fuß. In der US-amerikanischen Öffentlichkeit dürfte das Ablehnung erfahren – der auch als "meistgehasster Mann des Internets" bekannte Mann stößt dort auf nur wenig Gegenliebe.

2014 hatte er sich die Rechte an einem Mittel zur Aids-Behandlung gesichert und den Preis pro Tablette anschließend von 13,50 Dollar auf 750 Dollar erhöht. Dieser Coup, der ihn zur weltweiten Hassfigur machte, wurde aber nicht vor Gericht verhandelt.

Die Staatsanwaltschaft warf Shkreli nun vor, er habe ihm anvertrautes Geld in Aktienspekulationen verpulvert und dann ein Programm zusammengeflunkert, mit dem er die Verluste ausgleichen wollte. Zu seinen vielen Lügen gehöre die Behauptung, in einem seiner Fonds lagerten 40 Millionen Dollar – tatsächlich seien es zu diesem Zeitpunkt ganze 300 Dollar gewesen. Festgenommen wurde Shkreli 2015 unter dem Vorwurf, aus einer seiner Firmen elf Millionen Dollar abgezweigt zu haben, um Hedgefonds-Investoren auszahlen zu können.

Verteidigung: Shkreli wird Kinderkrankheiten heilen

Die Verteidigung rief dagegen Zeugen auf, die aussagten, Shkreli habe sie tatsächlich reicher gemacht. Ihre Geldeinlagen hätten sich verdoppelt oder verdreifacht. Sein Anwalt stellte den 34-Jährigen als unverstandenen Außenseiter dar. Niemand habe wegen Shkreli Geld verloren. Er sei ein "brillanter Kopf", der manchmal Probleme mit zwischenmenschlichen Kompetenzen habe. Der Anwalt prophezeite gar, eines Tages werde Shkreli Heilmittel gegen schreckliche Kinderkrankheiten entwickeln.

Shkreli selbst sagte im Prozess nicht aus. Nach dem Schuldspruch erklärte er, in den wichtigsten Anklagepunkten freigesprochen worden zu sein. Die Staatsanwaltschaft habe eine Hexenjagd monumentalen Ausmaßes auf ihn veranstaltet und vielleicht "ein oder zwei Besenstiele gefunden". Auf seinem YouTube-Kanal äußerte er sich später ähnlich: Er fühle sich entlastet, sagte er, und habe nach eigener Schätzung vermutlich eine "50-50-Chance", gar keine Strafe zu bekommen.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website