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Stutthof-Prozess: Überlebender umarmt ehemaligen KZ-Wachmann vor Gericht


Akt der Vergebung
Überlebender umarmt ehemaligen KZ-Wachmann vor Gericht

Von dpa
Aktualisiert am 12.11.2019Lesedauer: 2 Min.
Der 93-Jährige Angeklagte (2. v. links) und Zeuge Peter Loth (2. v. rechts): An die Zuschauer gerichtet verkündete Loth, dass er dem ehemaligen SS-Wachmann vergeben werde.Vergrößern des BildesDer 93-Jährige Angeklagte (2. v. links) und Zeuge Peter Loth (2. v. rechts): An die Zuschauer gerichtet verkündete Loth, dass er dem ehemaligen SS-Wachmann vergeben werde. (Quelle: Christian Charisius/dpa-bilder)
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Vor Gericht trafen ein ehemaliger SS-Wachmann und ein extra aus den USA angereister Zeuge aufeinander. Letzterer überraschte nach seiner Aussage: Er ging auf den Angeklagten zu und umarmte ihn.

Im Hamburger Prozess gegen einen ehemaligen Wachmann im KZ Stutthof hat ein Zeuge aus den USA am Dienstag den 93 Jahre alten Angeklagten umarmt. Nach seiner Aussage als Zeuge und Nebenkläger ging der 76-jährige Moshe Peter Loth auf den in einem Rollstuhl sitzenden Angeklagten zu. An die Zuschauer gewandt sagte er: "Passen Sie alle auf! Ich werde ihm vergeben." Dann umarmten sich die beiden Männer. Nach der Verhandlung sagte Loth, beide hätten geweint.

Dem Angeklagten wird Beihilfe zum Mord in 5.230 Fällen vorgeworfen. Als SS-Wachmann soll er zwischen dem 9. August 1944 und dem 26. April 1945 "die heimtückische und grausame Tötung insbesondere jüdischer Häftlinge unterstützt" haben. Zu seinen Aufgaben habe es gehört, die Flucht, Revolte und Befreiung von Häftlingen zu verhindern, heißt es in der Anklage.


Der in Florida lebende Zeuge hatte in seiner Aussage berichtet, dass seine jüdische Mutter am 1. März 1943 festgenommen worden sei, als sie mit ihm im dritten Monat schwanger war. Sie habe ihn in Gefangenschaft zur Welt gebracht. 1944 seien beide ins KZ Stutthof bei Danzig gebracht worden. Bei Kriegsende habe man ihn von seiner Mutter getrennt. Nach seiner Kindheit und Jugendzeit in Polen sei er über Deutschland in die USA gekommen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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