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Urteil in Braunschweig | "Mord ohne Leiche": Lebenslange Haft für Angeklagten


13 Monate nach Verschwinden
Mann trotz fehlender Leiche wegen Mordes verurteilt

Von dpa, afp
Aktualisiert am 31.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Der Angeklagte (l.) beim Auftakt im Mordprozess in Braunschweig: Jetzt ist das Urteil gefallen.Vergrößern des BildesDer Angeklagte (l.) beim Auftakt im Mordprozess in Braunschweig: Jetzt ist das Urteil gefallen. (Quelle: Swen Pfoertner/dpa)
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Aus Eifersucht soll ein Mann einen langjährigen Freund brutal ermordet haben. Ein Gericht hat den 51-Jährigen nun für schuldig befunden – obwohl es keinen Leichnam gibt.

Der Angeklagte im Braunschweiger Prozess um einen "Mord ohne Leiche" muss lebenslang ins Gefängnis. Das Landgericht verurteilte den 51-jährigen Mann am Dienstag wegen Mordes.

Nach sieben Monaten Beweisaufnahme sah die Strafkammer die Schuld des Bundespolizisten als erwiesen an, obwohl bisher keine Leiche gefunden wurde. Der Verbleib des langjährigen Freundes ist weiter ungeklärt.

Von der Leiche fehlt jede Spur

Im April 2021 soll der Angeklagte seinen Freund in dessen Garten in Liebenburg (Landkreis Goslar) angegriffen haben. Sein stark blutendes Opfer soll er mit dessen Kleintransporter weggefahren haben. Das Auto wurde zwar am ehemaligen Holländischen Pavillon in Hannover gefunden, von der Leiche fehlt aber jede Spur.

Nach Überzeugung des Gerichts wollte der Tatverdächtige aus einer langjährigen Affäre endlich eine offizielle Liebesbeziehung mit der Ehefrau eingehen. Die Frau zeigte aber keine Bereitschaft, ihren Mann zu verlassen. "Er stand dem Zusammenleben im Weg und musste weg", sagte einer der Richter in der Urteilsbegründung.

Ermittler fanden eine Blutlache auf der Terrasse, blutige Schleifspuren und die kaputte Brille des Vermissten. Auch im Wageninneren fanden sich erhebliche Blutansammlungen. Die Kammer gehe aufgrund weiterer Indizien davon aus, dass der Familienvater nicht mehr lebt.

Der Angeklagte blieb schweigsam

Die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage hatten neben der lebenslangen Freiheitsstrafe die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld gefordert. Die Verteidigung wollte einen Freispruch vom Mordvorwurf erreichen. Bei ihrem Urteil ging die Kammer von niedrigen Beweggründen aus.

Die Frau und die Söhne des Verschwundenen traten in dem Prozess als Nebenkläger auf. Der Angeklagte selbst schwieg während des kompletten Verfahrens. Rechtskräftig ist das Urteil nicht, es ist noch Revision möglich.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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