Schwarmbeben im Vogtland "Es hat stark vibriert, Boden, Wände und Möbel zitterten"
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Im Vogtland bebt die Erde. Seit Donnerstag schon. Geologen haben seitdem mehr als 5.000 Erschütterungen registriert, 900 davon mit einer Magnitude über 1. Wann der Erdbebenschwarm abklingt: ungewiss.
Die Serie von Erdbeben im Vogtland hält unvermindert an. Am Vormittag wurde die bislang heftigste Erschütterung des seit Donnerstag anhaltenden Erdbebenschwarms mit einer Stärke von 3,5 gemessen. Zuvor hatte in der Nacht und am Morgen wieder die Erde gezittert.
Der Erdstoß der Intensität IV erschütterte das Vogtland um 9.53 Uhr. Es war das heftigste Beben seit August 2014. Zeugen schilderten ein starkes Vibrieren, begleitet von dumpfem Grollen. "Sehr starke Erschütterung, herangrollen und dann starkes Beben, das etwas länger anhielt, Geschirr im Schrank und Regalen klapperte", berichtete ein Bewohner aus Klingenthal. "Es hat stark vibriert, Boden, Wände und Möbel zitterten. Das Grollen war laut und deutlich zu hören", beschrieb ein Einwohner aus Bad Elster.
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Fast im Fünf-Minuten-Takt registrierte das Deutsche Geoforschungszentrums weitere Erdstöße. So etwa in der Nacht um 3.06 Uhr eine Erschütterung der Stärke 3,2. Um 4.30 Uhr ein weiteres Beben mit Magnitude 2,7. Um 10.10 Uhr und 9.34 Uhr zitterte die Erde mit einer Stärke von je 2,9.
Das Epizentrum des Schwarmbebens lag nach Angaben des Geoforschungszentrums auf tschechischem Gebiet. Zwischen den Städten Luby und Novy Kostel war am Freitag um 21.38 ein Erdstoß der Stärke 3,2 gemessen worden. Wie Siegfried Wendt vom zur Uni Leipzig gehörenden Observatorium Collm der "Freien Presse" aus Chemnitz sagte, hätten die Erdstöße ihren Ursprung in acht bis neun Kilometern Tiefe.
Erdbebenschwärme sind für die Region Vogtland und Nordwest-Böhmen typisch und treten dort schon seit Jahrhunderten auf. Zentrales Merkmal der Erschütterungen, die mit einem Knall und Grummeln einhergehen können, sei die große Anzahl von Beben ähnlicher Stärke innerhalb kurzer Zeit und nahezu am selben Ort, sagte Plenefisch.
Die Erdbeben-Statistik kann sich nach Stärke der einbezogenenen Beben unterscheiden. Der Erdbeben-Experte Jens Skapski hat seit Donnerstagabend mehr als 5.000 Erschütterungen registriert, 900 davon mit einer Magnitude über 1. Geophysiker Wendt hat in diesem Jahr bereits 800 Beben gemessen – etwa doppelt so viele wie sonst üblich.
- dpa
- Eigene Recherchen
