RettungskrÀfte geben Suche nach Vermissten auf
Am Morgen des 30. Dezember begrub eine Lawine mehrere HĂ€user im SĂŒden Norwegens. Sechs Tage spĂ€ter beenden die Rettungstrupps die Suche nach den letzten Vermissten. FĂŒr sie gibt es keine Hoffnung mehr.
Knapp eine Woche nach dem Erdrutsch in Norwegen mit mindestens sieben Toten haben die RettungskrĂ€fte ihre lange gehegte Zuversicht aufgegeben, Ăberlebende der Katastrophe finden zu können.
Mit groĂer Trauer mĂŒsse sie nun mitteilen, dass man keine Hoffnung mehr darauf habe, Menschen lebend im UnglĂŒcksgebiet zu entdecken, sagte die regionale Polizeichefin Ida Melbo Ăystese. Der Einsatz, der bislang als Rettungsaktion gegolten hatte, trete nun in eine neue Phase ein. Dabei werde es nun darum gehen, die Leichen der drei verbliebenen Vermissten zu finden.
"Haben alles getan, was in unserer Macht stand"
"Die vergangene Woche haben wir alles getan, um Leben zu retten", sagte die Polizistin. "Wir haben alle Gebiete untersucht, in denen man sich es vorstellen konnte, dass jemand ĂŒberleben könnte. Wir haben alles getan, was in unserer Macht stand. Aber diese Naturkatastrophe hat erhebliche KrĂ€fte gehabt."
Die Obduktionsberichte der bisher gefundenen Todesopfer zeigten, dass diese sehr schnell ums Leben gekommen seien. Dies unterstreiche, welche KrĂ€fte auf ihre Körper eingewirkt hĂ€tten, sagte Melbo Ăystese. Ein Ăberleben sei angesichts dessen kaum möglich gewesen.
Zu dem Erdrutsch in Ask in der Kommune Gjerdrum rund 40 Kilometer nordöstlich von Oslo war es am frĂŒhen Morgen des 30. Dezembers gekommen. Er hatte sich auf mehreren hundert Metern LĂ€nge und Breite in der kleinen Gemeinde ausgebreitet und mehrere HĂ€user zerstört. Mindestens zehn Menschen waren bei dem Abgang verletzt worden, rund 1000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
In der Folge des Erdrutsches wurden zehn Menschen vermisst. Seit dem Neujahrstag hatten die RettungskrÀfte sieben Todesopfer gefunden und identifiziert. Unter ihnen war ein zweijÀhriges MÀdchen mit seinem Vater und seiner schwangeren Mutter sowie vier weitere Tote im Alter von 29 bis 69 Jahren. Bei den drei Vermissten handelt es sich um zwei Erwachsene und ein 13-jÀhriges MÀdchen.
Auch nach mehreren Tagen hatten die RettungskrĂ€fte bis zuletzt ihre Hoffnung unterstrichen, die restlichen Vermissten lebend finden zu können. Nach einem Alarm mussten sich die Retter am Dienstag jedoch vorĂŒbergehend aus der Risikozone zurĂŒckziehen, weil es einen neuen, kleineren Abgang gegeben hatte. Verletzt wurde dabei niemand.