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Drogenmafia in Kolumbien: Rekordfund von Kokain


Rekordbeschlagnahmung durch Militär
Über acht Prozent des weltweiten Kokains in einer Aktion sichergestellt

Von t-online, lma

28.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Unterseeboot für Drogenschmuggel: In einer internationalen Aktion wurde so viel Kokain wie noch nie beschlagnahmt.Vergrößern des Bildes
Ein Unterseeboot für Drogenschmuggel: In einer internationalen Aktion wurde so viel Kokain wie noch nie beschlagnahmt. (Quelle: Kolumbianishce Navy )

Ein Rekordfund ist den kolumbianischen Behörden gelungen. In nur einer Operation wurden rund acht Prozent des weltweit produzierten Kokains sichergestellt.

In einer großangelegten Operation haben kolumbianische Behörden zusammen mit 61 weiteren Ländern insgesamt 225 Tonnen Kokain sichergestellt. Der Fund markiert einen globalen Rekord. Teile des Kokains wurden auf einem "Narco-Unterseeboot" entdeckt, das auf einer neuen Schmuggelroute nach Australien unterwegs war, wie der "Guardian" berichtet.

Die sechswöchige Operation "Orion" führte zur Festnahme von mehr als 400 Personen und stoppte auch illegale Waffenlieferungen sowie Menschenschmuggel. Insgesamt wurden 1.400 Tonnen Drogen, darunter über 1.000 Tonnen Marihuana, beschlagnahmt. An der Operation waren unter anderem Behörden aus den USA, der EU und Australien beteiligt.

Laut UN-Schätzungen werden weltweit jährlich etwa 2.700 Tonnen Kokain produziert, so das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC). Die Zahlen beruhen auf Daten aus dem Jahr 2021. Somit stellt die Sicherstellung von 225 Tonnen einen erheblichen Rückschlag für die lateinamerikanischen Kartelle dar und entspricht schätzungsweise etwas mehr als acht Prozent der weltweiten Jahresproduktion. "Dies wird Tausende von Todesfällen aufgrund von Überdosierungen verhindern und den kriminellen Organisationen Milliardenverluste zufügen", erklärte Kapitän Manuel Rodríguez, Direktor der Anti-Drogen-Einheit der kolumbianischen Marine.

Historischer Erfolg dank internationaler Kooperation

Rodríguez betonte die Bedeutung der beispiellosen Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Ländern und akademischen Institutionen wie dem britischen Thinktank Royal United Services Institute. Die Partnerländer setzten Flugzeuge, Hubschrauber und Fregatten ein, um die illegalen Lieferungen abzufangen, wobei der Austausch von Geheimdienstinformationen entscheidend war.

Ein bedeutender Durchbruch war die Entdeckung sechs sogenannter "Narco-Unterseeboote" mit Kokain an Bord, die auf einer bislang unbekannten Route nach Australien unterwegs waren. Diese halb-tauchfähigen Schiffe sind schwer zu erkennen und können bis zu zehn Tonnen Kokain transportieren.

Anpassung an die steigende Nachfrage in Australien

Die hohe Nachfrage nach Kokain in Australien treibt die Schmuggler dazu, innovative Methoden zu entwickeln. Ein Kilogramm Kokain kann dort bis zu 240.000 Euro einbringen – ein Vielfaches des Preises in den USA. Eines der beschlagnahmten Unterseeboote hatte seinen Ursprung im kolumbianischen Tumaco und war auf einer rund 6.400 Kilometer langen Reise direkt nach Australien unterwegs.

Der Straßenpreis beträgt für Kokain in Australien circa 240 Euro pro Gramm. Wäre der gesamte Fund als dort verkauft worden, wäre damit ein Umsatz von 54 Milliarden Euro erzielt worden. Zum Vergleich: In Deutschland geht man im Schnitt von 75 Euro Straßenverkaufswert pro Gramm aus. Hier wäre die Ware also für rund 17 Milliarden Euro verkauft worden.

Die Schmuggler haben ihre Unterseeboote weiterentwickelt und ihnen eine größere Treibstoffkapazität verliehen, wodurch längere Fahrten überhaupt erst möglich waren, schreibt der "Guardian". Rodriguez äußerte zudem Hoffnung auf zukünftige Unterstützung durch künstliche Intelligenz bei der Identifikation verdächtiger Frachtschiffe: "Sie wird uns sehr dabei helfen, Container oder Frachtschiffe zu identifizieren, die möglicherweise Drogen geladen haben."

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