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Tausend Polizisten gehen gegen Bandidos vor


Kriminalität
Tausend Polizisten gehen gegen Bandidos vor

dapd, Von Daniel Wenisch und Christina Schultze

Aktualisiert am 07.06.2012Lesedauer: 2 Min.
Thorsten S., Präsident der Hennigsdorfer Bandidos, wird in Gewahrsam genommenVergrößern des BildesThorsten S., Präsident der Hennigsdorfer Bandidos, wird in Gewahrsam genommen (Quelle: dapd)
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Die Polizei hat erneut einen Schlag gegen die Rockerkriminalität in Berlin und Brandenburg geführt: Rund 1000 Beamte durchsuchten am Donnerstag etwa 70 Objekte der Bandidos in beiden Bundesländern. Dabei wurden acht Haftbefehle vollstreckt. Es handelte sich laut Polizei um eine der größten Razzien gegen Rockerbanden in der Region.

Hintergrund ist ein seit 2011 laufendes Ermittlungsverfahren der Berliner Staatsanwaltschaft wegen schwerer Bandenkriminalität und Drogenhandels. Erst vor einer Woche hatte Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) zwei Ortsgruppen der mit den Bandidos verfeindeten Hells Angels verboten.

Die Haftbefehle, unter anderem wegen Drogenhandels, richteten sich gegen Mitglieder des Chapters Bandidos Del Este. Insgesamt seien seit 5.00 Uhr morgens rund 50 Objekte in der brandenburgischen Stadt Hennigsdorf (Oberhavel) und 20 in der Hauptstadt durchsucht worden, wie ein Polizeisprecher sagte. Darunter waren Wohnungen, Arbeitsstätten und das Clubhaus in Hennigsdorf.

Club-Präsident soll Polizist gewesen sein

In dem Clubhaus wurden laut Polizei elf Personen angetroffen, darunter Präsident Thorsten S., gegen die aber kein Haftbefehl bestanden habe. Der Präsident sei jedoch in Handschellen abgeführt worden, um seine Personalien zu überprüfen. Das sei bei als gefährlich geltenden Personen nicht ungewöhnlich, sagte ein Polizeisprecher.

Laut Onlineausgabe des "Tagesspiegel" handelt es sich beim Präsidenten um einen ehemaligen Berliner Polizisten. Vor etwa einem Jahrzehnt soll er bei der Schutzpolizei tätig gewesen sein.

Der Einsatz wurde nach Polizeiangaben vom Landeskriminalamt Berlin geführt. Daran waren Beamte aus Berlin, Brandenburg und anderen Bundesländern sowie die Spezialeinheit GSG 9 beteiligt. Um Beweismittel zu sichern, wurde das Clubhaus mit Rauschgiftspürhunden durchsucht. Wie lange die Razzia dauert, konnte der Sprecher noch nicht sagen.

Maulwurf hatte Hells Angels gewarnt

Ein Verbot gegen das Chapter sei nicht ausgesprochen worden, sagte der Sprecher. Er betonte, dass der Einsatz bereits seit mehr als einem Monat geplant sei und nicht im Zusammenhang stehe mit Durchsuchungen und "dem Verbot eines anderen Rockerclubs".

Beim Vorgehen der Polizei gegen die Hells Angels Ende Mai waren die Rockergruppen wegen eines Maulwurfs vorgewarnt. Sie lösten sich vor der Razzia selbst auf und brachten Vermögen vor dem Zugriff in Sicherheit. Die Polizei ermittelt in den eigenen Reihen wegen Geheimnisverrats. Die mit dem Verbot verbundene Razzia in 30 Wohnungen und drei Lokalen blieb daher ohne große Erfolge. Die Beamten stellten acht Motorräder, verschiedene Hieb- und Stichwaffen und Mobiliar sicher.

In Potsdam wurde erst am Dienstagabend ein Vereinsheim der Hells Angels durchsucht. Dort war es die zweite Razzia binnen weniger Tage. Unter anderem wurden eine Machete, vier Einhandmesser und Pfefferspray beschlagnahmt.

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