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Frankfurt: Tote nach mutmaßlicher Teufelsaustreibung - zweites Opfer?


Gibt es zweites Opfer in Frankfurt?
Frau stirbt womöglich bei Teufelsaustreibung

Von dpa
Aktualisiert am 10.12.2015Lesedauer: 2 Min.
Der Tatort: Blick auf das Hotel Intercontinental in Frankfurt am Main.Vergrößern des BildesDer Tatort: Blick auf das Hotel Intercontinental in Frankfurt am Main. (Quelle: dpa-bilder)
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In einem Hotelzimmer in Frankfurt ist die Leiche einer 41-jährigen Frau gefunden worden, die das Opfer einer Teufelsaustreibung geworden sein soll. Möglicherweise gibt es in dem Fall ein zweites Opfer.

Die Polizei hat fünf Menschen festgenommen. Sie sollen die 41-Jährige am Samstag über Stunden hinweg an ein Bett gefesselt und geschlagen haben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilt.

Ein Ermittlungsrichter erließ Haftbefehl gegen eine 44 Jahre alte Frau, ihren 21 Jahre alten Sohn, ihre 19-jährige Tochter und zwei 15 Jahre alte Jungen. Einer der beiden 15-Jährigen soll der Sohn der toten Frau sein.

An einem Handtuch erstickt

Die 44-Jährige habe bei ihrer Vernehmung von Exorzismus berichtet. Nach ersten Ermittlungen sollen die fünf dem Opfer immer wieder auf den Bauch und den Brustkorb geschlagen haben.

Um die Schreie der Frau zu unterdrücken, stopften sie ihr ein Handtuch in den Mund. Wie die Obduktion ergab, erstickte die Frau. Ihr Körper war von Blutergüssen übersät.

Ob die Tat möglicherweise auf Verlangen geschah, ist nach Darstellung der Staatsanwaltschaft unklar. Das gilt ebenso für die Religionszugehörigkeit der Täter und Opfer.

Verletzte Frau in Haus gefunden

Später fanden die Ermittler ein mögliches zweites Opfer. In einem Haus in Sulzbach, etwa 15 Kilometer von Frankfurt entfernt, entdeckten sie eine verletzte Frau. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war sie unterkühlt und dem Verdursten nahe. Das Haus hatten die mutmaßlichen Exorzisten gemietet, sie wohnten dort aber nur sporadisch. Nähere Angaben zu der Verletzten aus Sulzbach liegen noch nicht vor.

Die inzwischen inhaftierten Verdächtigen hatten die Ermittler selbst auf die Spur der Verletzten gebracht.

Was ist Exorzismus?

Unter Exorzismus wird in vielen Religionen die rituelle Vertreibung böser Mächte oder Geister aus Menschen, Tieren oder Gegenständen verstanden. In der katholischen Kirche war der Exorzismus von "Besessenen" im Mittelalter gang und gäbe. Heute unterliegt er strengen Auflagen.

Zum Exorzismus (griechisch: exorkismós = das Hinausbeschwören) gehören in der katholischen Kirche das Besprengen mit Weihwasser, die Anrufung Gottes und das Handauflegen. Nach den Kirchenvorschriften darf die "Teufelsaustreibung" nur nach ausdrücklicher Genehmigung des Ortsbischofs durch einen Priester vorgenommen werden, "der sich durch Frömmigkeit, Wissen, Klugheit und untadeligen Lebenswandel auszeichnet". Zuvor müssen medizinische oder psychiatrische Behandlungsmöglichkeiten genutzt werden.

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