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Celle: Sachbearbeiterin Heike Schneider lässt Millionenbetrug platzen


Polizisten wollten abkassieren
Sachbearbeiterin lässt Millionenbetrug platzen

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 18.05.2016Lesedauer: 2 Min.
Blumen für Heike Schneider: Die aufmerksame Mitarbeiterin der Stadt Celle hat einen großangelegten Betrug verhindert.Vergrößern des BildesBlumen für Heike Schneider: Die aufmerksame Mitarbeiterin der Stadt Celle hat einen großangelegten Betrug verhindert. (Quelle: dpa-bilder)
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Eine Sachbearbeiterin in Celle war hellwach - und hat so einen Betrug um 4,9 Millionen Euro platzen lassen. Dabei hatten die Ganoven - zwei Polizisten aus Hessen - den Coup ziemlich clever eingefädelt.

Die beiden Männer hatten versucht, mit falschen Anträgen Elterngeld zu kassieren. So wollten sie Millionen Euro einstreichen - für Kinder, die gar nicht existieren. Durch ihre Arbeit als Polizisten wussten die mutmaßlichen Betrüger, wie täuschend echte Dokumente aussehen müssen.

Auf Nachfrage bricht Lügenkonstrukt zusammen

Doch die Sachbearbeiterin der Elterngeldstelle Celle, Heike Schneider, ließ sich nicht hinters Licht führen. "Mir ist es zuerst an der Urkunde aufgefallen, die anders aussieht als üblich", sagte Schneider zu ihrem ersten Verdachtsmoment, als sie die gefälschte Geburtsurkunde eines fiktiven Kindes in der Hand hielt.

Da der Antragsteller auf Elterngeld nicht in Celle gemeldet war, rief sie beim Standesamt in Braunschweig an, wo die Urkunde herkommen sollte. Die Beamtin, die das Papier angeblich ausgestellt hatte, war dort nicht bekannt - auch eine Krankenkassenbescheinigung und eine vorgelegte Gehaltsabrechnung erwiesen sich nach einigen Telefonaten und Datenabgleichen als Fälschungen.

Professionelles Vorgehen der Ganoven

Die Sachbearbeiterin vermutete, dass es sich bei diesem vergleichsweise professionell durchgeführten Betrugsversuch um keinen Einzelfall handelt. Die Stadt Celle schaltete auf ihren Hinweis das Sozialministerium in Hannover ein, schließlich ermittelten Behörden bundesweit gegen die Betrüger.

Am Ende stellte sich heraus, dass ein Polizeibeamter aus Hessen und sein Ex-Kollege mit fingierten Papieren in über 200 Elterngeldstellen bundesweit versucht hatten, an Geld zu kommen. Sie bastelten nicht nur falsche Dokumente über nicht existierende Kinder, sondern fälschten darüber hinaus auch noch französische Pässe, um in Deutschland 58 Online-Bankkonten eröffnen zu können.

Mit dem Elterngeld sollen die Verdienstausfälle von Eltern ausgeglichen werden, die nach der Geburt eines Kindes ihren Job nicht weiter ausüben können. Dabei werden maximal 14 Monate lang zwei Drittel des Nettolohns, höchstens aber 1800 Euro, ausgezahlt.

"Das ist ein Highlight"

Celles Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende (SPD) lobte die Angestellte: "Das ist ein Highlight, was Ihnen da gelungen ist, einen Millionenbetrug aufzudecken", beglückwünschte der Politiker die Sachbearbeiterin.

Eine Geldprämie für die aufmerksame Arbeit gab es zwar nicht. Doch neben Blumensträußen des Oberbürgermeisters und der Ministerin gab es für Schneider einen Gutschein der Stadt Celle.

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