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Russische Mafia unterwandert Altenpflege


Systematischer Betrug
Russische Mafia unterwandert Altenpflege

Von afp
Aktualisiert am 30.05.2017Lesedauer: 2 Min.
Hunderte Pflegedienste stehen wegen Abrechnungsbetrug in Verdacht. (Symbolbild)Vergrößern des BildesHunderte Pflegedienste stehen wegen Abrechnungsbetrug in Verdacht. (Symbolbild) (Quelle: imago-images-bilder)
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Rund 230 ambulante Pflegedienste stehen unter Verdacht, systematisch nicht erbrachte Leistungen abgerechnet zu haben. Hinter dem System für Abrechnungsbetrug sollen russische Hintermänner stecken.

Im Zusammenspiel mit Patienten und Ärzten seien nicht erbrachte Leistungen abgerechnet worden, das berichten der Bayerische Rundfunk und die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf den Abschlussbericht einer Sonderermittlungsgruppe von Bundeskriminalamt und Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen.

Der generelle Verdacht ist seit längerem bekannt. Nach Einschätzungen des BKA von vor einem Jahr könnten den Sozialkassen mit betrügerischen Abrechnungen solcher Pflegedienste mindestens eine Milliarde Euro Schaden im Jahr entstanden sein. Die Bundesregierung stattete die Krankenkassen durch eine Gesetzesänderung bereits mit zusätzlichen Kontrollbefugnissen aus. Neu sind nun die Details.

Den Berichten zufolge sollen zwei Drittel der betrügerischen Pflegedienste in bundesweiten Netzwerken agiert haben. Regionale Schwerpunkte sind demnach NRW und Berlin, außerdem Niedersachsen, Brandenburg und Bayern. Gesteuert worden sein sollen die Netze überwiegend von Berlin aus. Viele der beschuldigten Betreiber sollen zusätzlich auch in andere kriminelle Machenschaften verwickelt sein, darunter Geldwäsche, Schutzgeldzahlungen und Glücksspiel.

Scharfe Kritik von Verbänden

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warf Bund und Ländern vor, es "der organisierten Kriminalität in der Pflege zu leicht" zu machen. Es fehle an Schwerpunktstaatsanwaltschaften und speziellen Ermittlungsgruppen, sagte der Stiftungsvorsitzende Eugen Brysch.

Würden Identitäten der Antragsteller nicht überprüft, überrasche es nicht, dass eine Person mehrfach unter wechselnden Namen Pflegeleistungen erhalte. "Das ist naiv und verstößt gegen geltendes Recht", sagte Brysch und forderte, Pflegeleistungen elektronisch abzurechnen und eine einheitliche lebenslange Patientennummer einzuführen.

Abrechnungsbetrug in der ambulanten Pflege kostet die Krankenkassen und Kommunen viel Geld. Einige Kassen hatten bereits im Mai von einem hohen Anteil von Verdachtsfällen gegen "russische Pflegedienste" berichtet - solche Pflegedienste, deren Leitungskräfte aus Staaten der früheren Sowjetunion stammen. Bei den aktuellen Ermittlungen sollen Verdächtige aus der Ukraine stammen.

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