Gegen den Star-Dirigenten der Metropolitan Opera, James Levine, werden Sex-Vorwürfe erhoben. Der Musiker soll jahrelang ein Verhältnis zu einem anfangs 15-Jährigen unterhalten haben.
In einer Twitter-Nachricht erklärte das berühmte New Yorker Opernhaus, von jüngsten Berichten über Levines Verhalten "zutiefst getroffen" zu sein. "Wir ermitteln mit Hilfe von Kräften außerhalb unseres Hauses, ob Anschuldigungen des sexuellen Fehlverhaltens in den 1980er Jahren zutreffen, so dass wir angemessene Konsequenzen treffen können."
We are deeply disturbed by the news articles that are being published online today about James Levine. We are working on an investigation w outside resources to determine whether charges of sexual misconduct in the 1980s are true, so that we can take appropriate action.
— Metropolitan Opera (@MetOpera) December 3, 2017
Damit dürfte die Welle von Veröffentlichungen zu sexuellen Übergriffen, die mit dem Sturz der ehemaligen Hollywood-Ikone Harvey Weinstein begonnen hatte, nun auch die Welt der klassischen Musik erreicht haben.
Die "New York Times" veröffentlichte am Sonntag Einzelheiten aus einem Polizeibericht von 2016, der dem Opernhaus im vergangenen Jahr vorgelegt worden war. Außerdem interviewte das Blatt den betroffenen Mann und sprach mit seinen Familienangehörigen. Demnach soll Levine, damals Anfang 40, im Jahr 1985 am Rande eines Musikfestivals Kontakt zu dem damals 15-Jährigen aufgenommen und die Beziehung über Jahre weitergeführt haben.
Laut "New York Times" erklärte sich Levine 2016 auf Nachfrage der Met für nicht schuldig. Eine aktuelle Stellungnahme lag am Sonntag zunächst nicht vor.