Elektroantrieb reicht nicht Porsche kündigt neue SUV-Baureihe mit Verbrennungsmotoren an
Er sollte die neue Ära einläuten – doch der rein elektrische Macan bleibt hinter den Erwartungen zurück. Nun denkt Porsche um.
Der Macan sollte in seiner Neuauflage als rein elektrisches SUV zum Kassenschlager werden. Doch bislang ist die Nachfrage schleppend. Porsche zieht angesichts insgesamt schlechter Zahlen die Reißleine und entwickelt ein weiteres SUV-Modell im Macan-Format – mit Verbrennungsmotoren.
Seit seiner Einführung 2014 wurden vom Macan weltweit über eine halbe Million Exemplare verkauft, allein in Deutschland rund 75.000. Doch mit der Einführung neuer Sicherheitsvorschriften musste die erste Generation 2024 eingestellt werden. Der Nachfolger basiert auf der sogenannten PPE-Plattform (steht für "Premium Platform Electric" im VW-Konzern) und ist ausschließlich elektrisch unterwegs – eine Hybridvariante gibt es nicht.
Verkäufe in China brechen ein
Doch der große Erfolg blieb bisher aus. Vor allem in China, einem der wichtigsten Märkte, sanken die Macan-Verkäufe zuletzt um 30 Prozent. Während Konzernchef Oliver Blume betont, Porsche stehe "voll hinter der Entscheidung zur Elektrifizierung", wird im Hintergrund an einer neuen Linie gearbeitet.
Porsche plant ein neues SUV mit Verbrenner- und Hybridantrieben. Bestätigt wurde das Modell bei der Vorstellung des Halbjahresergebnisses 2025. Es soll in drei Jahren auf den Markt kommen – also spätestens Ende 2028. Entwickelt werde der neue Crossover mit kurzen Entwicklungszyklen. Blume nannte ihn einen "sehr typischen Porsche", der sich klar vom E-Macan unterscheide.
Ein einfacher Rückbau ist technisch ausgeschlossen: Der Elektro-Macan wurde auf Basis der PPE-Plattform entwickelt, mit großer Batterie im Unterboden und Direktantrieb an den Achsen. Auch eine Rückkehr der alten Macan-Generation ist wegen der Cybersicherheitsvorgaben der EU nicht möglich.
Stattdessen wird Porsche voraussichtlich auf die "Premium Platform Combustion" (PPC) zurückgreifen – eine Architektur des VW-Konzerns, auf der auch der neue Audi Q5 basiert. Diese Plattform erlaubt unterschiedliche Antriebe: Benziner, Plug-in-Hybride und Mildhybride.
Neues SUV wird wohl kein Macan
Dass das neue Modell Macan heißen wird, ist allerdings unwahrscheinlich. Der Name ist künftig wohl exklusiv dem Elektro-SUV vorbehalten.
Bereits Anfang 2025 hatte Porsche angekündigt, wieder mehr Modelle mit klassischen Antrieben zu entwickeln. Für Felix Kuhnert, Branchenexperte beim Beratungsunternehmen PwC, ist die Entscheidung nachvollziehbar. Im Gespräch mit t-online sagte er: "In der jetzigen Situation würde ich jedem Automobilhersteller raten, sein Produktportfolio möglichst flexibel zu halten, ohne die Produktpalette unnötig zu doppeln. […] Das bietet maximale Flexibilität im Produktions- und Produktsystem."
Auch andere Hersteller reagieren bereits. Alfa Romeo etwa will in den USA weiterhin Verbrenner- und Hybridmodelle anbieten, obwohl ursprünglich ein kompletter Umstieg auf Elektro geplant war. Und beim Fiat 600 kam neben der E-Version schließlich doch auch ein Hybrid auf den Markt.
- auto-motor-und-sport.de: "Neues Porsche‑SUV: Kommt der Verbrenner‑Macan zurück?"
- de.motor1.com: "Porsche bestätigt neues Verbrenner‑SUV für 2028"
- Archivmaterial