Bald auch landesweit im Einsatz Niedersachsens Polizei will Einbrecher mit App jagen

Eine App soll Niedersachsens Polizei künftig helfen, Einbrecherbanden zu fassen. Nachdem regionale Tests laut Innenministerium erfolgreich verlaufen seien, solle die Software bundesweit zur Verwendung kommen.
Im Kampf gegen Einbrüche will die niedersächsische Polizei einem Zeitungsbericht zufolge künftig flächendeckend auf die Prognose- und Analysesoftware Premap setzen. Das sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Hannover der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Probeläufe in Modellversuchen hätten gute Ergebnisse gebracht. Deshalb werde sie flächendeckend eingeführt.
Premap ist eine App, die Beamten auf einem Tabletcomputer anzeigt, wo zuletzt Einbrüche stattfanden und die Wahrscheinlichkeit für weitere Taten am höchsten ist. Solche Algorithmen greifen auf kriminologische Ansätze zurück, um typische Verhaltensmuster von professionellen Banden zu berechnen. Die Wahrscheinlichkeit von Taten, denen kein Muster zugrundeliegt, kann mit den Methoden des sogenannten Predictive Policing aber nicht prognostiziert werden.
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Die zentrale Annahme hinter dem von der niedersächsischen Polizei selbst entwickelten Programm ist der "Near Repeat Victimization"-Mechanismus. Demnach erhöhen Taten die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Tat in räumlicher und zeitlicher Nähe, zumindest sofern bestimmte weitere Faktoren hinzukommen. Gefährdete Bereiche werden auf einer digitalen Echtzeitkarte dargestellt. Die Polizei testet Premap schon seit 2017 in mehreren Städten und ländlichen Gebieten.
- AFP, dpa