Anstieg bei Messerangriffen Minister regt Waffenverbotszonen in Saarbrücken an
Als erstes Bundesland hat das Saarland eine eigene Kriminalstatistik für Vorfälle mit Stichwaffen erhoben. Das Fazit: Messerangriffe nehmen zu. Nun prüft das Land Gegenmaßnahmen.
Das saarländische Innenministerium prüft die Möglichkeit, in Saarbrücken dauerhafte Waffenverbotszonen einzurichten. Dies ist nach Auskunft von Innenminister Klaus Bouillon (CDU) eine der Konsequenzen aus einer Sonderauswertung, bei der Vorfälle mit Stichwaffen und Messern über einen Zeitraum von 28 Monaten untersucht wurden. Es seien "neue Maßnahmen" erforderlich, weil wir der Realität ins Auge schauen müssen", sagte der Minister vor Journalisten.
So habe die bundesweit bislang einzigartige Untersuchung ergeben, dass die Zahl der "lagebildrelevanten" Fälle deutlich gestiegen sei: von 562 im Jahr 2016 auf 672 im vergangenen Jahr. Eine weitere Steigerung in diesem Jahr – laut Hochrechnung auf etwa 760 Fälle – sei nicht auszuschließen. Zur Stärkung der Inneren Sicherheit setzt Bouillon auch auf Videoüberwachung, die im nächsten Jahr in Saarbrücken eingeführt werden soll, verstärkte Polizeipräsenz und eine neue Sondereinheit.
- dpa