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Rechtsrock-Konzert in Thüringen: Neonazis werfen Steine auf Polizisten


Rechtsrock-Konzert aufgelöst
Neonazis werfen Steine und Flaschen auf Polizisten

Von dpa, afp, job

Aktualisiert am 07.10.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein Besucher wird vor Beginn des Rechtsrock-Konzerts von der Polizei kontrolliert: Später lösten die Beamten die Versammlung wegen Randale auf.Vergrößern des BildesEin Besucher wird vor Beginn des Rechtsrock-Konzerts von der Polizei kontrolliert: Später lösten die Beamten die Versammlung wegen Randale auf. (Quelle: Sebastian Haak/dpa-bilder)
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Bei einem Rechtsrock-Konzert in Thüringen kommt es zu Ausschreitungen. Die Beamten lösen die Veranstaltung auf. Die Polizei fürchtete eine Eskalation.

Bei einem Rechtsrock-Konzert im thüringischen Apolda ist es am Samstagabend zu Ausschreitungen gekommen. Nach Polizeiangaben warfen Rechte Steine und Flaschen auf Beamte. Acht Polizisten wurden dabei leicht verletzt, waren aber weiter dienstfähig, wie die Polizei mitteilte.

An dem Konzert auf dem Marktplatz nahmen nach vorläufigen Angaben der Polizei etwa 700 Rechte teil, mehrere Tausend waren erwartet worden. Ein großes Polizeiaufgebot eskortierte die bundesweit angereisten Besucher nach dem vorzeitigen Konzertende zu ihren Autos. An der Gegenveranstaltung eines Bürgerbündnisses beteiligten sich nach Zahlen vom Abend etwa 200 Menschen.

Polizisten setzten Pfefferspray ein

Gerade als die Polizei damit begonnen hatte, das Konzert aufzulösen, erklärte der Veranstalter es am Abend eigenständig für beendet. Zuvor war es laut Polizei auch an einer Sicherheitsschleuse zu einem Durchbruchsversuch von Rechten gekommen, die Beamten setzten Pfefferspray ein.

Auch bei der Auflösung der Veranstaltung stießen die Beamten nach eigenen Angaben auf Gegenwehr der Rechten. Mit einem Hubschrauber versuchten die Beamten, die Gegend aus der Luft auszuleuchten.

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Vorausgegangen war ein Hickhack um die Veranstaltungsorte. Am Freitag wurde das Konzert von Magdala, einer Kleinstadt nahe Weimar und Jena, nach Apolda verlegt. Das Amtsgericht Weimar hatte den Organisatoren dort den Zugang zum privaten Veranstaltungsgelände über einen kommunalen Weg untersagt. In Apolda hatte der Veranstalter, ein Neonazi aus Ostthüringen, das Konzert im Vorfeld parallel angemeldet.

Weil sie die in Magdala bereits aufgebauten Bühne, Technik und Toiletten nicht abbauen durften, stand den Rechten in Apolda nur eingeschränkte Technik zur Verfügung. Nach einem ersten Konzert am Freitagabend mit 750 Szeneanhängern auf dem Apoldaer Marktplatz meldeten sie daraufhin kurzfristig eine Veranstaltung für Kirchheim bei Arnstadt (Ilm-Kreis) an, wo die rechte Szene seit Jahren eine private Gaststätte für ihre Treffen nutzt. Dieses Konzert wurde vom Landratsamt verboten.

Bürgerfest auf dem Marktplatz

In Apolda protestierten Neonazi-Gegner unter anderem mit einem Bürgerfest auf dem Marktplatz, nur wenige Meter entfernt und durch Polizei und Absperrgitter getrennt von den Rechten. Parteien und Verbände hatten Informationsstände aufgebaut. Zu einem ökumenischen Gottesdienst waren am Vormittag etwa 150 Menschen gekommen, darunter auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sowie weitere Vertreter der Thüringer Landesregierung.

Ende August war es den Behörden in Thüringen bereits gelungen, ein Konzert mit rund 3000 erwarteten Teilnehmern wegen unklarer Besitzverhältnisse des dafür ausgewählten Privatgrundstücks in Mattstedt bei Apolda zu unterbinden. Thüringen ist seit Jahren eine Hochburg für Neonazi-Konzerte.

Verwendete Quellen
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