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Fall Peggy: Festgenommener Verdächtiger zieht Teilgeständnis zurück


Fall Peggy
Verdächtiger zieht Teilgeständnis zurück

Von dpa, aj

Aktualisiert am 13.12.2018Lesedauer: 3 Min.
Ein Gedenkstein mit dem Porträt Peggys: Die Staatsanwaltschaft sieht bei dem Verdächtigen nach wie vor einen dringenden Tatverdacht gegeben.Vergrößern des BildesEin Gedenkstein mit dem Porträt Peggys: Die Staatsanwaltschaft sieht bei dem Verdächtigen nach wie vor einen dringenden Tatverdacht gegeben. (Quelle: David-Wolfgang Ebener/dpa)
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17 Jahre nach dem Verschwinden der neunjährigen Peggy sitzt ein Tatverdächtiger in U-Haft. Doch der hat nun sein Teilgeständnis zurückgezogen. Gegen die Polizei erhebt er schwere Vorwürfe. Viele Fragen bleiben offen.

Der festgenommene Verdächtige im Mordfall Peggy hat einem Medienbericht zufolge sein Teilgeständnis zurückgezogen. Wie der Bayerische Rundfunk am Mittwochabend berichtete, will Manuel S. die Leiche von Peggy im Mai 2001 nun doch nicht in ein Waldstück in Thüringen gebracht haben. Er erhebt demnach zudem schwere Vorwürfe gegen die Polizei: Sein Anwalt Jörg Meringer sagte dem BR, die Polizei habe seinen Mandanten bei der Vernehmung im September stark unter Druck gesetzt.

"Er wollte irgendwann nur noch aus dieser Situation heraus und hat deshalb dann einfach das gesagt, was man von ihm hören wollte", sagte Meringer dem BR. "Ich bin fest davon überzeugt, dass er weder mit der Tötung von Peggy noch mit der Verbringung der Leiche etwas zu tun hat."

Peggy war am 7. Mai 2001 auf dem Heimweg von der Schule verschwunden. Im Juli 2016 fand ein Pilzsammler Teile ihres Skeletts in einem Wald bei Rodacherbrunn im thüringischen Saale-Orla-Kreis, knapp 20 Kilometer von Peggys Heimatort entfernt. Am Dienstag wurde gegen einen 41-jährigen Deutschen aus dem oberfränkischen Landkreis Wunsiedel Haftbefehl wegen Mordes erlassen.

Auf die Spur von S. waren die Ermittler im September durch eine aufwendige Untersuchung von Spuren am Fundort der sterblichen Überreste des Mädchens gekommen. Am Fundort der Leiche entdeckten die Ermittler Torf und Farbreste, die auf S. hindeuteten.

Ermittler: Ermittlungsergebnisse nicht im Einklang mit Geständnis

Bei seiner Vernehmung gab der aus derselben Region wie Peggy stammende Mann dann zu, die Leiche am Tag des Verschwindens von einem anderen Mann übernommen zu haben. Er gestand auch, das tote Kind in ein Waldstück in Thüringen gebracht und dort abgelegt zu haben. Dieses Teilgeständnis zog er dem Bericht zufolge nun zurück.

Die Ermittler hatten am Dienstag erklärt, die Aussagen von S. und die bei ihm beschlagnahmten Beweismitteln seien sorgfältig abgeglichen worden. Im Ergebnis seien "wesentliche Angaben des Beschuldigten" nicht mit den weiteren Ermittlungsergebnissen in Einklang zu bringen. Vor allem der von S. behauptete Anlass der Leichenübergabe und der geschilderte Geschehensablauf seien falsch. Es habe sich so der Mordverdacht ergeben.

Der Anwalt Meringer sagte nun dem BR, für ihn hätten auch die am Fundort der Leiche gefunden Torf- und Farbpartikel wenig Beweiskraft. "Das sind Sachen, die jedem zugeordnet werden könnten, aber nicht zielgerichtet meinem Mandanten. Am 7. Mai 2001 haben wohl viele Menschen in Deutschland gepflanzt oder Häuser renoviert."


Viele Fragen bleiben noch offen. Mit Blick auf die laufenden Ermittlungen wollten Polizei und Staatsanwaltschaft in Bayreuth am Mittwoch keine weiteren Angaben zu dem Fall machen. Die Ermittler müssen nun klären, welche Rolle der 41-jährige Tatverdächtige bei der Tötung der Neunjährigen gespielt hat. Auch blieb zunächst unklar, ob weitere Zeugen vernommen werden sollen.

Im vergangenen Jahr hatten sich Bürger aus Lichtenberg, Bürgermeister Knüppel und mehrere Stadträte mit einem "Hilferuf" an die Öffentlichkeit gewandt. Sie warfen den Behörden gravierende Fehler und Schlamperei bei den Ermittlungen vor und sprachen von einem "Polizei- und Justizskandal".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa, afp
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