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Nürnberg: Eingemauerte Eltern – Angeklagte verweigern Aussage


Prozessbeginn in Nürnberg
Getötete Eltern eingemauert – Sohn und Ehefrau verweigern Aussage

Von dpa, afp
Aktualisiert am 19.02.2019Lesedauer: 2 Min.
Prozessbeginn am Nürnberger Landgericht: Im Fall des eingemauerten Ehepaars in Schnaittach müssen sich der Sohn und dessen Ehefrau wegen Mordes verantworten.Vergrößern des BildesProzessbeginn am Nürnberger Landgericht: Im Fall des eingemauerten Ehepaars in Schnaittach müssen sich der Sohn und dessen Ehefrau wegen Mordes verantworten. (Quelle: Britta Pedersen/dpa-bilder)
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In Nürnberg beginnt der Prozess im Fall des getöteten und eingemauerten Ehepaars in Schnaittach. Der angeklagte Sohn und dessen Ehefrau müssen sich wegen Mordes verantworten. Sie sollen aus Habgier gehandelt haben.

Nach dem gewaltsamen Tod eines Ehepaares im mittelfränkischen Schnaittach müssen sich der Sohn des Paares und dessen Ehefrau von heute an wegen Mordes vor dem Nürnberger Landgericht verantworten.

Die Anklage wirft dem Paar aus dem Landkreis Nürnberger Land vor, aus Habgier zunächst versucht zu haben, die Mutter des 26-Jährigen zu vergiften. Als dies scheiterte, soll der Sohn Mitte Dezember 2017 die im Bett liegende 66-Jährige mit einem Hammer erschlagen haben. Danach soll er auch seinen 70 Jahre alten Vater mit dem Hammer getötet haben.

Angeklagte meldeten Eltern selbst vermisst

In den Tagen nach der Tat sollen die beiden angeklagten Deutschen die Leichen der Eltern in einem Nebenraum der Garage eingemauert haben, um Spuren zu beseitigen. Ende Dezember meldeten sie die Eltern bei der Polizei als vermisst – einen Tag später heiratete das Paar.

Zum Motiv äußerte sich Oberstaatsanwältin Anita Traud weiter nicht. "Das wäre Spekulation", sagte Traud. Der mittelfränkische Polizeipräsident Johann Rast hatte jedoch angedeutet, dass die 66-Jährige mit der Beziehung ihres Sohnes zu der 23-Jährigen nicht einverstanden war.

Sohn rechnete nicht mit erfolgreichen Ermittlungen der Polizei

Der Fall erlangte große öffentliche Aufmerksamkeit, nachdem der Sohn und seine Frau einem regionalen Fernsehsender ein Interview gegeben hatten, in dem sie um Hinweise auf den Verbleib der Eltern baten. "Die größte Freude, die man uns machen könnte, wäre einfach, dass die beiden wieder zur Tür kommen. Dass wir wenigstens wissen, was mit ihnen passiert ist", sagte der Sohn darin.

Bei den Ermittlungen zum Verschwinden der Eltern fanden Beamte auf deren Anwesen die eingemauerten Leichen. Die Wohnung der Eltern wurde laut Kriminaloberrätin Cora Miguletz so gereinigt, "als ob hier Spuren beseitigt werden sollten". Und in einer Montagegrube in der Garage, die "laienhaft zubetoniert" worden sei, fand die Polizei viel Beweismaterial, wie Rast sagte – unter anderem das angebliche Reisegepäck der Eheleute. Der 26-Jährige habe sich vermutlich eine Art Parallelwelt aufgebaut, sagte Rast. Obwohl er mutmaßlich so laienhaft und "dreist" vorgegangen sei, habe er nicht damit gerechnet, dass ihm die Polizei auf die Schliche kommt.


Die Angeklagten sitzen seit mehr als einem Jahr in Untersuchungshaft. Zum Beginn des Prozesses haben die beiden Angeklagten die Aussage verweigert. Beide wollten keine Angaben zu den Tatvorwürfen machen, erklärten die Verteidiger des Ehepaars vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth. Für das Verfahren sind bis Ende April 21 Verhandlungstage vor dem Nürnberger Landgericht angesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur AFP
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