Betrug in Hunderten Fällen Prozess um "Führerscheinkönig" hat begonnen

Rolf Herbrechtsmeier versprach Verkehrssündern einen neuen Führerschein aus England – für 1.200 Euro. Er sammelte viel Geld ein, konnte aber nicht liefern. Jetzt steht der 51-Jährige vor Gericht.
Mit der zweistündigen Verlesung der Anklage hat am Mittwoch der Prozess um den selbst ernannten "Führerscheinkönig" von Detmold begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 51-jährigen Rolf Herbrechtsmeier und seiner Frau Betrug und Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit EU-Führerscheinen aus England vor. In Hunderten von Fällen soll das Paar Geld von Autofahrern aus ganz Deutschland eingesammelt haben, die zuvor ihren Führerschein verloren hatten.
Laut Anklage war den beiden Angeklagten klar, dass die Antragsteller die Kriterien für einen neuen Führerschein in Großbritannien nicht erfüllen würden. Dennoch ließ sich das Paar in hunderten Fällen mindestens 1.200 Euro überweisen. Der Gesamtschaden durch Betrug und Steuerhinterziehung liegt laut Anklage bei knapp einer Million Euro.
Herbrechtsmeier bestritt kurz vor dem Prozessstart vor dem Gerichtssaal die Vorwürfe. Sein Anwalt wiederholte dies im Prozess. Sein Mandant werde sich im Laufe der Verhandlung zu den Vorwürfen äußern, die sich auf den Zeitraum von 2012 bis 2019 beziehen. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt. Erste Zeugen sollen erst im Januar 2020 vernommen werden. Bis Mai sind insgesamt 40 Termine angesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa