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Fall Rebecca: Anwalt der Familie von vermisster 15-Jähriger kritisiert Ermittler scharf


15-Jährige seit einem Jahr vermisst
Anwalt von Rebeccas Familie kritisiert Ermittler scharf


25.02.2020Lesedauer: 2 Min.
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Rebecca Reusch: Sie verschwand im Alter von 15 Jahren bislang spurlos.Vergrößern des Bildes
Rebecca Reusch: Die 15-Jährige aus Berlin wird weiterhin vermisst. (Quelle: dpa)

Seit mehr als einem Jahr wird die 15-jährige Rebecca aus Berlin vermisst. Jetzt hat sich die Staatsanwaltschaft zu den Ermittlungen geäußert. Der Anwalt der Familie übt harte Kritik.

Der Fall der vermissten Rebecca aus Berlin ist noch immer ein großes Rätsel. Seit mehr als einem Jahr versucht die Staatsanwaltschaft zu ermitteln, was mit der damals 15-Jährigen geschehen ist. Während der Ermittlungen rückte Rebeccas Schwager ins Visier. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft t-online.de bestätigte, steht er noch immer im Verdacht, etwas mit ihrem Verschwinden zu tun zu haben.

Khubaib Ali Mohammed ist der Anwalt der Familie. Er ist empört über den Umgang mit Rebeccas Angehörigen. "Es ist völlig unklar, warum jetzt die Notwendigkeit bestand, nochmals die Familie zu belasten und damit weiter eine Zerrüttung zu fördern. Ich habe aber einen starken Familienbund wahrgenommen, dieser ist zwar belastet, aber nicht gebrochen", sagte er der "Bild"-Zeitung.

Anwalt: "Keine Kampfspuren, keine Blutspuren"

Der Anwalt habe zudem den Eindruck, dass nur am Rande erwähnt worden sei, dass in alle Richtungen ermittelt würde. "Die zu frühe Versteifung auf eine Tathergangsthese durch die Polizei beschädigt die Ermittlungen langfristig und weitreichend und verhindert im Extremfall auch die Aufklärung", prangert Khubaib Ali Mohammed an. Er sehe zudem Parallelen zu den NSU-Morden und dem darauffolgenden Prozess.

"Ein Kernergebnis des Prozesses und der Untersuchungsausschüsse ist, dass die Täter viel früher hätten gefasst und Morde verhindert werden können, wenn man nicht über zehn Jahre an seiner Ursprungsthese festgehalten hätte. Nämlich der, dass es nur um Schutzgelderpressung ging", sagte der Anwalt.

Etwas Ähnliches beobachtet er nun im Fall Rebecca. Dass die Ermittler noch immer an ihrem Schwager als Verdächtigem festhalten, könne er nicht verstehen. "Es gilt die Unschuldsvermutung bis zum Beweis des Gegenteils", stellt Mohammed klar. Es gebe – entgegen der Annahme der Staatsanwaltschaft – auch keinen Beweis, dass Rebecca nicht mehr lebe. "Keine Kampfspuren im Haus, keine Blutspuren und auch sonst nichts. Bis auf den Umstand, dass Rebecca seit einem Jahr verschwunden ist, sind die Erkenntnisse gleich null", erklärt der Anwalt. Die Ermittler würden sich auf Mutmaßungen beschränken. "Im Grunde ist es aber reine Spekulation."

Anwalt wiederholt Kritik an Fahndungsfoto

Das Fahndungsfoto von Rebecca soll ohne Absprache mit der Familie an die Öffentlichkeit gegeben worden sein, behauptet der Anwalt. "Die Familie kannte es nicht und ist einhellig der Meinung, dass dies ein falsches Bild ihrer Tochter wiedergibt. Auch sie selbst hätten Rebecca so nicht auf der Straße erkannt", erklärt er. Bei dem Bild handelt es sich um ein bearbeitetes Foto.

Die Familie war zuvor in die Kritik geraten, weil sie schon früh Interviews gab und sich nicht wie andere Familien in ähnlichen Situationen verhielten. Das hatte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft t-online.de bestätigt.

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