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Deutscher KZ-Wächter soll aus den USA abgeschoben werden


Mit über 90 Jahren
USA wollen deutschen KZ-Wächter abschieben

Von afp
05.03.2020Lesedauer: 1 Min.
Aufnahme der KZ-Gedenkstätte Neuengamme bei Hamburg: Karl Friedrich B. kann gegen seine Ausweisung Rechtsmittel einlegen.Vergrößern des Bildes
Aufnahme der KZ-Gedenkstätte Neuengamme bei Hamburg: Karl Friedrich B. kann gegen seine Ausweisung Rechtsmittel einlegen. (Quelle: Waldmüller/imago-images-bilder)
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Friedrich Karl B. war im Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme im Einsatz und ist 1959 in die USA ausgewandert. Nun hat ein US-Gericht über seine Verbrechen geurteilt.

Ein früherer deutscher KZ-Wächter soll aus den USA abgeschoben werden. Eine Richterin in Memphis im Bundesstaat Tennessee ordnete eine Ausweisung des deutschen Staatsbürgers Friedrich Karl B. an, wie das US-Justizministerium am Donnerstag mitteilte. Der heute Anfang 90-Jährige war demnach während des Zweiten Weltkriegs Wächter im niedersächsischen Außenlager Meppen des Konzentrationslagers Neuengamme nahe Hamburg.

Im März 1945 soll er einen Gewaltmarsch von Häftlingen von Meppen in das Hauptlager Neuengamme bewacht haben, bei dem Dutzende Menschen ums Leben kamen.

B. sei "Teil der SS-Maschinerie der Unterdrückung" gewesen, "die KZ-Häftlinge unter furchtbaren Bedingungen gefangen hielt", erklärte US-Staatsanwalt Brian Benczkowski. Die Gerichtsentscheidung mache deutlich, dass sich die US-Justiz auch für späte Gerechtigkeit für die Opfer von NS-Verfolgung einsetze.

US-Recht sieht die Ausweisung von NS-Funktionären vor

B. lebt seit 1959 in den USA. Gemäß US-Recht können frühere NS-Schergen des Landes verwiesen werden. B. könnte gegen eine Ausweisung aber noch Rechtsmittel einlegen.

Das KZ Neuengamme südöstlich von Hamburg war 1938 zunächst als Außenlager des Konzentrationslagers Sachsenhausen gegründet worden. Nach Angaben der KZ-Gedenkstätte Neuengamme wurde es dann 1940 zu einem eigenständigen Konzentrationslager. Es war demnach bis 1945 das zentrale KZ Nordwestdeutschlands und hatte mehr als 85 Außenlager.

Die Häftlinge wurden als Zwangsarbeiter für die Kriegswirtschaft eingesetzt. Mehr als 42.000 Menschen kamen in den Lagern, während der Zwangsarbeit, bei Todesmärschen oder dem Bombardement von KZ-Schiffen ums Leben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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