t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaKriminalität

Argentinien: Mindestens 20 Tote durch gepanschtes Kokain


Behörden suchen giftige Substanz
Gepanschtes Kokain: Mindestens 20 Tote in Argentinien

Von afp
03.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Polizisten in Buenos Aires: Bei Razzien gegen mutmaßliche Dealer waren bis zu 1.500 Polizisten im Einsatz.Vergrößern des BildesPolizisten in Buenos Aires: Bei Razzien gegen mutmaßliche Dealer waren bis zu 1.500 Polizisten im Einsatz. (Quelle: Matias Baglietto/reuters)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

In Buenos Aires haben gestreckte Drogen für eine Welle von Krankenhauseinweisungen gesorgt. Als die Polizei mutmaßliche Dealer in einem Vorort festnehmen wollte, eskaliert die Lage.

Nach dem Konsum von gepanschtem Kokain sind in Argentinien mindestens 20 Menschen gestorben. Ein Sprecher der Provinzregierung von Buenos Aires sagte der Nachrichtenagentur AFP am Mittwochabend, dass zudem 74 Menschen aus einem Vorort von Buenos Aires mit Vergiftungen in den Krankenhäusern liegen.

Zuvor war von 17 Toten und 56 Krankenhauseinweisungen die Rede gewesen. Die Behörden verbreiteten über die Medien den Aufruf an die Bevölkerung, kürzlich gekauftes Kokain nicht zu konsumieren.

Aufruf an die Bevölkerung

"Wer in den letzten 24 Stunden Drogen gekauft hat, muss sie wegwerfen", sagte der Sicherheitsminister der Provinz Buenos Aires, Sergio Berni, im Fernsehsender Telefe. Er fügte hinzu, dass die Behörden "versuchen, die giftige Substanz zu lokalisieren, um sie aus dem Verkehr zu ziehen".

In dem ärmlichen Vorort Tres de Febrero im Nordwesten der argentinischen Hauptstadt wurde Berni zufolge ein Dutzend Verdächtige festgenommen. Die Polizei beschlagnahmte demnach Kokainpäckchen, die denen ähnelten, die von Angehörigen der Opfer identifiziert worden waren. Sie sollten schnell analysiert werden.

Medienberichten zufolge hatten die Behörden am Mittwochmorgen Alarm ausgelöst, nachdem in mehreren Krankenhäusern massenhaft Vergiftungen und Todesfälle im Zusammenhang mit Kokainkonsum gemeldet wurden. Die Opfer, darunter mehrere Männer in ihren Dreißigern und Vierzigern, sollen laut Berichten unter heftigen Krämpfen und einem plötzlichen Herzstillstand gelitten haben. "Es gibt einen wichtigen Bestandteil, der das zentrale Nervensystem angreift", erklärte Berni.

Tödliches Streckmittel

Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass eine "hochgiftige Substanz" als Kokain vermarktet "im Umlauf" sei. Die Priorität sei derzeit, den Besitzern dieses Gifts zu kommunizieren, dass sie es nicht einnehmen sollten, sagte der zuständige Staatsanwalt, Marcelo Lapargo, im Radio. Die Ermittler befürchteten, dass die Zahl der Todesfälle noch steigen könnte.

Berni zufolge ist nicht das Kokain an sich für die Todesfälle verantwortlich, sondern die Mittel, die zum strecken verwendet wurden "Jeder Dealer, der das Kokain kauft, streckt es", sagte der Minister. "Manche tun dies mit ungiftigen Substanzen wie Stärke. Andere tun Halluzinogene hinein und wenn es keine Kontrolle gibt, passiert so etwas", fügte er hinzu.

Zusammenstöße bei Festnahmen

Die Mutter eines 31-jährigen Opfers, Béatriz Mercado, sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass sie ihren Sohn im Morgengrauen in der Küche gefunden habe. "Es ging ihm schlecht, sehr schlecht. Er atmete kaum noch, seine Augen waren verdreht." Sie haben ihren Sohn ins Krankenhaus gebracht, wo er an ein Beatmungsgerät angeschlossen worden sei.

Bei den Razzien in dem Vorort von Buenos Aires kam es zu kleineren Zusammenstößen zwischen Polizisten und Bewohnern, die gegen die Festnahme von Jugendlichen protestierten. Sie warfen Steine auf die Beamten, woraufhin die Polizei Behördenangaben zufolge mit 1.500 Einsatzkräften anrückte. Die Bewohner warfen den Beamten zudem vor, im Rahmen ihrer Durchsuchungen Häuser geplündert oder zerstört zu haben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website