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Schüsse in New Yorker U-Bahn: 23 Verletzte – "kein terroristischer Akt"


Zahlreiche Verletzte
Schüsse in New Yorker U-Bahn: Polizei macht Angaben zum Täter

Von afp, dpa, cck, ne

Aktualisiert am 13.04.2022Lesedauer: 4 Min.
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Polizeieinsatz in Brooklyn: Mehrere Menschen wurden in einer U-Bahn-Station angeschossen – die Hintergründe sind bislang unklar. (Quelle: t-online)
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In einer U-Bahn-Station im New Yorker Stadtbezirk Brooklyn sind mehrere Menschen angeschossen worden. Die Hintergründe sind noch unklar. Die Polizei dementierte Berichte über aktive Sprengsätze.

Dramatische Szenen in der New Yorker U-Bahn: Bei einem Vorfall mit Schüssen und Rauchschwaden sind am Dienstag im New Yorker Stadtteil Brooklyn ersten Berichten von Polizei und Feuerwehr zufolge mindestens 23 Menschen verletzt worden. "10 Menschen wurden durch Schüsse verletzt und weitere 13 wurden entweder verletzt, als sie aus dem Bahnhof eilten, oder sie erlitten eine Rauchvergiftung", sagte Polizeichefin Keechant Sewell bei einer Pressekonferenz am Dienstagabend (Ortszeit). Keiner von ihnen befinde sich aber in Lebensgefahr.

Täter eröffnete Feuer in Waggon

Auf Videos war zu sehen, wie Menschen in der Station 36th Street im Viertel Sunset Park aus einem U-Bahn-Wagen strömten, umgeben von Nebel- oder Rauchschwaden, einige blieben am Boden liegen, Blut war zu sehen, andere kümmerten sich um die Verletzten.

Bei einer Pressekonferenz machte die New Yorker Polizeichefin Keechant Sewell Angaben zum Tathergang: "Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, setzte der Verdächtige eine Gasmaske auf und öffnete einen Kanister, der sich in seiner Tasche befand, woraufhin sich der Waggon mit Rauch füllte und er zu schießen begann." Zum Motiv konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.

Es handele sich um einen 62 Jahre alten Mann, der in Philadelphia einen Kleinlaster gemietet habe, teilten die Behörden am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz mit.

Die Schlüssel zu diesem gemieteten Kleinlaster seien in einer Tasche in der U-Bahn gefunden worden, die möglicherweise dem Täter zugeordnet werden könne. Der Kleinlaster war nach dem Vorfall abgestellt in einem anderen Teil von Brooklyn gefunden worden.

Der Mann, der Wohnsitze in Philadelphia und Wisconsin habe, werde deswegen als "Person von Interesse" eingestuft, es sei aber noch unklar, ob es sich bei ihm auch um den Täter handeln könnte, hieß es bei der Pressekonferenz. Bislang sei niemand verhaftet worden.

Kein Terrorverdacht

Zuvor hatte CNN mit Bezug auf einen Vertreter der Strafverfolgungsbehörde berichtet, dass etwas in der Station detoniert sein könnte. Es gab zudem Berichte über weitere mutmaßliche Sprengsätze, die nicht detoniert seien. Die Polizei teilte hingegen mit, es seien "keine aktiven Sprengsätze" gefunden worden.

Nach ersten Erkenntnissen bestehe zudem kein Terrorverdacht. "Dies wird derzeit nicht als terroristischer Akt untersucht", sagte Sewell. Die Ermittlungen liefen aber erst seit wenigen Stunden, die Situation könne sich noch ändern. Sewell betonte, dass man derzeit auch noch nichts ausschließe.

Der Täter war am Dienstagmittag (Ortszeit) noch auf der Flucht. "Wir würden den Mann als einen Schwarzen bezeichnen. Er ist ungefähr 1,70 Meter groß und trug eine grüne Weste", sagte Sewell.

Erschwerend bei den Ermittlungen könnte sein, dass Überwachungskameras defekt waren. Die in der Station installierten Kameras haben nach Angaben von Bürgermeister Eric Adams ersten Erkenntnissen zufolge nicht funktioniert. "Die vorläufige Untersuchung ergab, dass es in dieser speziellen Station so scheint, als ob es eine Störung mit dem Kamerasystem gab", sagte Adams am Dienstag in einem Radio-Interview.

US-Regierung bietet Hilfe an

Der Vorfall ereignete sich am Dienstagmorgen im Stadtteil Brooklyn, als sich gerade viele Menschen auf dem Weg zur Arbeit befanden. Polizei und Feuerwehr riefen die Bevölkerung auf, die Gegend zwischen der 36. Straße und der 4. Avenue zu meiden.

Das Weiße Haus teilte mit, US-Präsident Joe Biden sei über die Schüsse unterrichtet worden. Führende Mitarbeiter des Weißen Hauses stünden in Kontakt mit dem New Yorker Bürgermeister Eric Adams und der Polizeiführung, twitterte Bidens Sprecherin Jen Psaki. Die Bundesregierung stehe bereit, den New Yorker Behörden im Bedarfsfall jegliche benötigte Hilfe zukommen zu lassen.

"An alle in New York: Stay safe"

Chuck Schumer, der Mehrheitsführer der Demokraten im US-Senat, schrieb auf Twitter, er verfolge die Situation "in unserem geliebten Brooklyn" sehr genau. "Ich bete für alle Opfer, deren Familien, alle Betroffenen", schrieb er. Schumer dankte den Hilfskräften für ihren schnellen Einsatz. Der Senator forderte die Bürger auf, gut auf sich aufzupassen. "An alle in New York: Stay safe", schrieb er.

In New York hatten in den vergangenen Monaten zahlreiche Schießereien und andere Kriminalitätsfälle für Schlagzeilen gesorgt. Bürgermeister Eric Adams, ein früherer Polizist, der erst Anfang des Jahres seinen Job angetreten hatte, hatte versprochen, scharf dagegen vorzugehen.

Bürgermeister: U-Bahn ist sicher

Auf die Frage einer CNN-Moderatorin, ob es sicher für New Yorker sei, wenn sie nun mit der U-Bahn nach Hause, zur Arbeit oder zum Abholen der Kinder fahren würden, antwortete Adams am Dienstag: "Ja, das ist es. Ich nehme die U-Bahn sehr oft, um diese Botschaft auszusenden." New York habe schon viele schwere Krisen überstanden. "Wir wissen noch nicht, was die Quelle dieses speziellen Vorfalls ist. Aber ich rufe New Yorker dazu auf, weiter so unverwüstlich zu sein, wie sie es schon oft waren."

In der Pressekonferenz am Dienstag forderte Kathy Hochul, die Gouverneurin des Bundesstaates New York: "Keine Schießereien mehr, keine Verletzten mehr. Das muss jetzt aufhören." Zum Täter sagte sie, dass die Behörden alle Bürger auffordern, "sehr vorsichtig und wachsam" zu sein. Wer Hinweise habe, solle die Polizei verständigen. Der Täter habe Menschen in der U-Bahn brutal angegriffen, die schlicht ihrem Alltag nachgegangen seien, so Hochul.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
  • NYPD-Pressekonferenz
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