Familien-Drama: Seltenes Syndrom – Vater und seine drei Kinder sterben an Krebs

Eine Familie in Brasilien muss den Verlust von drei Kindern und ihrem Vater verkraften. Sie starben alle an Krebserkrankungen.

Ein Mann aus Brasilien, Régis Feitosa Mota, ist im Alter von 53 Jahren an Krebs verstorben. Doch das ist nicht die einzige Tragödie: Zuvor hatte die Familie bereits seine drei Kinder beerdigt, die ebenfalls an Krebserkrankungen gestorben waren. Verantwortlich für die Familientragödie ist offenbar eine seltene genetische Mutation, die bei Régis und seinen Kindern diagnostiziert wurde: das sogenannte Li-Fraumeni-Syndrom.

Es handelt sich dabei um eine erbliche Veranlagung, die das Risiko von bösartigen Krebserkrankungen dramatisch erhöht. Nur fünf von 2.000 Familien weltweit sind davon betroffen.

Typisch für das Syndrom ist laut Experten das Auftreten verschiedener Krebsarten schon in jungen Lebensjahren. Etwa die Hälfte der betroffenen Frauen wird bis zum 30. Lebensjahr mit Krebs diagnostiziert, bei den Männern bis zum 45. Lebensjahr. Im Alter von 70 Jahren beträgt die Wahrscheinlichkeit, an einem Tumor zu erkranken, fast 100 Prozent. Auch können Betroffene mehrfach an Krebs erkranken.

Régis hatte zuerst seine jüngste Tochter Beatriz verloren. Sie war im Alter von neun Jahren an Leukämie (Blutkrebs) erkrankt, hatte sich daraufhin einer Knochenmarktransplantation unterzogen. Der Krebs kehrte dennoch zurück und Beatriz starb ein Jahr später im Alter von 10. Régis Sohn Pedro kämpfte seitdem er 17 Jahre alt war mit Knochenkrebserkrankungen. 2019 entwickelte er einen Gehirntumor und verstarb 2020 im Alter von 20 Jahren. Auch Régis' zweite Tochter Anna Carolina erlag einer Krebserkrankung im Alter von nur 25 Jahren. Sie war schon als Kind wegen Leukämie behandelt worden. "In viereinhalb Jahren habe ich alle meine Kinder verloren", sagte Régis einst gegenüber BBC News Brazil.

Régis hatte vor seinem Tod mehrere Jahre gegen Krebserkrankungen gekämpft. Durch einen Gentest wurde dann bei dem Wirtschaftswissenschaftler das sogenannte Li-Fraumeni-Syndrom festgestellt, das er auch an seine Kinder vererbt hatte. Zwischen 2016 und 2023 erhielt er insgesamt drei Krebsdiagnosen. Im Januar dieses Jahres wurde bei ihm ein multiples Myelom diagnostiziert, das sich bis in die Knochen ausgebreitet hatte.