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Gladbecker Geiselgangster Rösner kommt nicht vorzeitig frei


Neues Psycho-Gutachten
Gladbecker Geiselgangster kommt nicht vorzeitig frei

Von t-online
Aktualisiert am 04.06.2015Lesedauer: 2 Min.
Hans-Jürgen Rösner im Jahre 1988: Interviews während der Geiselnahme.Vergrößern des BildesHans-Jürgen Rösner im Jahre 1988: Interviews während der Geiselnahme. (Quelle: dpa-bilder)
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Der Gladbecker Geiselgangster Hans-Jürgen Rösner wurde 1991 zu einer lebenslangen Gefängnis-Strafe verurteilt. Nun hat er wieder einen Antrag auf Hafterleichterungen und eine vorzeitige Entlassung gestellt. Aber ein neues psychiatrisches Gutachten macht seine Hoffnungen zunichte, berichtet die "Bild"-Zeitung. Das Verhalten Rösners sei demnach kaum vorhersagbar, die Rückfallgefahr hoch. Rösner selbst sieht sich hingegen als psychisch gesund an.

Der heute 58-jährige Hans-Jürgen Rösner und sein Komplize Dieter Degowski (59) überfielen am 16. August 1988 eine Filiale der Deutschen Bank in Gladbeck. Auf ihrer Flucht nahmen sie mehrere Geiseln, der Schüler Emanuele de Giorgi und die Geisel Silke Bischoff kamen ums Leben. Die Pannen während des Dramas hatten später Konsequenzen für Politik, Polizei und Medien.

"Ausgeprägte antisoziale und psychopathische Züge"

Laut "Bild" bescheinigt nun das 29-seitige psychiatrische Gutachten Rösner "ausgeprägte antisoziale und psychopathische Züge in seiner Persönlichkeitsstruktur“. Es gebe ein sehr hohes Rückfallrisiko, Anteilnahme für seine Opfer habe er nicht.

Auf seinem Lebensweg habe er sich nie auch nur ansatzweise in die zwischenmenschliche Gemeinschaft integrieren können. "Der Begutachtete kennt nur das Leben in der sozialen Randgruppe krimineller und dissozialer Menschen. Nur in dieser Gruppe funktioniert er", heißt es in dem Schreiben.

Rösners Strafverteidiger kritisiert das Gutachten

Seit Jahren lehnt der Gladbeck-Killer, der in der JVA Rheinbach in der Näherei und als Packer arbeitet, sämtliche psychologischen und psychosomatischen Therapien ab, schreibt "Bild". Rösner beteuert gegenüber dem Psychiater, er sei weder beeinträchtigt noch gestört. Er selbst sehe keinerlei Risikofaktoren.

Sein Strafverteidiger lehnt das neue Gutachten ab und will ein weiteres beantragen. Das Gutachten beruhe auf einem Gespräch von "gerade einmal zwei Stunden", zitiert "Bild" aus der Begründung des Anwalts.

Rösner wurde nicht nur wegen dem Gladbeck-Drama zu lebenslanger Haft verurteilt. Nachdem Heroin in seiner Zelle entdeckt wurde, bekam er im Jahr 2009 weitere sechs Monate Gefängnis aufgebrummt.

Degowski könnte bald freikommen

Schon im Jahr 2004 stellte Rösner einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung. Schon damals wurde er abgelehnt. Auch eine Haftverkürzung kam für die Richter nicht in Frage: Nach dem Verbüßen seiner Haftstrafe kommt Rösner in Sicherungsverwahrung.

Sein Gangster-Kumpane Dieter Degowski sitzt ebenfalls noch im Knast. Seine Mindesthaftstrafe lief allerdings im Jahr 2013 ab, seit vergangenem Jahr darf er das Gefängnis im Rahmen von begleiteten Ausführungen zeitweilig verlassen. Mit einer Entlassung aus seiner Haft sei nicht vor 2016 zu rechnen.

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