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Bayern – Aichach: 87-Jährigen droht Gefängnisstrafe wegen Käse-Diebstahl


"Ich war verzweifelt"
87-jähriger Käsedieb verurteilt

Von t-online, sth

Aktualisiert am 24.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Blick auf die Käsetheke: Am Mittwoch beginnt in Aichach der Prozess gegen einen Käsedieb. (Symbolfoto)Vergrößern des Bildes
Blick auf die Käsetheke: Am Mittwoch beginnt in Aichach der Prozess gegen einen Käsedieb. (Symbolfoto) (Quelle: Dean Pictures/imago-images-bilder)
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Ein Rentner

Diebstahl oder Verzweiflungstat? Ein Prozess gegen einen 87 Jahre alten Mann sorgt in Bayern für heftige Diskussionen. Er hat Käse im Wert von 4,55 Euro geklaut. Da das nicht das erste Mal war, wurde er am Mittwoch vom Amtsgericht Aichach verurteilt.

Für seine Tat bekam er nun eine Freiheitsstrafe von drei Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Die Strafe begründete das Gericht so: Der Senior hatte zum Tatzeitpunkt im März noch genug Geld, um die Ware zu bezahlen. Immerhin kaufte er damals auch andere Artikel in dem Geschäft – nur den Käse bezahlte er nicht.

Zuvor hatte der Rentner der "Augsburger Allgemeinen" erklärt: Ihm stünden im Monat lediglich 200 Euro frei zur Verfügung. "Ich hatte Heißhunger und war verzweifelt", sagte er dort.

Er versprach, den Käse später zu bezahlen

Schon als der Mann erwischt wurde, bat er die Mitarbeiter im Geschäft, nicht die Polizei zu rufen. Er habe sogar versprochen, den Käse bei nächster Gelegenheit zu bezahlen. Doch die Angestellten gaben nicht nach, denn zwei Jahre zuvor wurde der Rentner dort schon einmal beim Klauen erwischt.

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Die Zeitung berichtete weiter, dass der Mann aus Gersthofen früher einen Schreinereibetrieb hatte. Er sei vereinsamt und sozial isoliert. Auf Hilfsangebote wie das der Tafel wolle er nicht zurückgreifen. Er habe seinen Stolz.

Mann stahl trotz Bewährung

Der Mann war allerdings nach Angaben des Gerichts mehrfach einschlägig vorverurteilt. Zudem stand er noch unter Bewährung. Vier Jahre lang darf der Senior nun keine weitere Straftaten begehen – oder er muss doch noch ins Gefängnis, wie eine Gerichtssprecherin erklärte. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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