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Qualle | USA: "Alienartige" Kreaturen suchen US-Küste heim


Segelquallen-Plage
"Alienartige" Kreaturen suchen Strände der USA heim


09.04.2024Lesedauer: 2 Min.
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Eine Floßqualle (Velella Velella): Millionen Tiere werden derzeit an US-Ständen angespült.Vergrößern des Bildes
Eine Floßqualle (Velella Velella): Millionen Tiere werden derzeit an US-Ständen angespült. (Quelle: IMAGO/xWirestockx)

Sie sind klein, durchsichtig und liegen millionenfach an den Stränden der Vereinigten Staaten: die Segelquallen. Was es mit der Plage auf sich hat.

Wer in diesem Jahr einen Badeurlaub machen will, sollte sich dafür besser nicht die Strände der US-amerikanischen Westküste aussuchen. Denn die locken im Frühjahr und voraussichtlich auch im Sommer 2024 nicht nur mit surfbaren Wellen, feinem Sand und weitläufigen Nationalparks, sondern vor allem mit Quallen. Genauer gesagt: mit Millionen von Floßquallen, die an den Stränden von Oregon bis Kalifornien angespült werden.

Floßquallen, die wegen ihrer distinguierten Form in Deutschland auch "Segel vor dem Wind" heißen, tauchen jährlich an den Stränden der Vereinigten Staaten auf. Die Intensität des Phänomens, von Beobachterinnen und Beobachtern auch "blaue Flut" genannt, unterscheidet sich dabei von Jahr zu Jahr. 2024 scheint ein Jahr zu sein, in dem besonders viele blaue Quallen an den US-Stränden angespült werden. Für die Anwohnerinnen und Anwohner der Westküste ist die "blaue Flut" ein wahres Spektakel. Sie posten Bilder der in blaue Quallen getauchten Strände in den sozialen Medien.

Forschungsstand zu den Quallen ist "dürftig"

Aktuell forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler intensiv zu den Quallen. Der bisherige Forschungsstand sei dürftig, sagt Julia Parrish, Meeresbiologin an der Universität von Washington, dem "Guardian". Denn obwohl es mittlerweile gelungen sei, andere Quallenarten zu züchten, sei das bei den Floßquallen nicht der Fall. Das liege vor allem daran, dass die "Segel vor dem Wind" an der Oberfläche des Meeres leben und viele verschiedene Formen während ihres Lebenszyklus durchlaufen.

Ein aktueller Forschungsschwerpunkt ist laut Parrish der Zusammenhang zwischen Klimakrise und vergrößerten Floßquallen-Populationen. Mit fortschreitender Erderwärmung könnte die Zahl der Velella-Kolonien sowohl an Land als auch im Meer zunehmen, sagt sie dem Guardian. Grundsätzlich sei auffällig, dass die Population in wärmeren Wintern zunehme. Denn in harten Wintern seien Stürme über dem Pazifik häufiger. Diese würden die jungen Velella-Populationen auseinanderreißen. Weitere Informationen zur Erwärmung der Meere finden Sie hier.

Biologin: "Die Floßquallen sterben qualvoll"

Auch bei der Frage, warum die "Segel vor dem Wind" blau gefärbt sind, herrscht unter den Forscherinnen und Forschern noch Uneinigkeit. Es gibt viele Theorien, von denen noch keine eindeutig belegt ist. Eine These ist, dass sich die Floßquallen durch ihre Färbung besser vor Raubtieren wie dem riesigen Mondfisch tarnen können, indem sie sich in den Wellen verstecken.

Eine andere Vermutung besagt, dass ihre blaue Farbe die "Segel vor dem Meer" vor schädlichen UV-Strahlen schützt – eine Art eingebauter Sonnenschutz also. "Ihre Farbe könnte ihnen dabei helfen, sich zu tarnen und in den Wellen zu verschmelzen", sagt Anya Stajner, Doktorandin am Scripps Institute of Oceanography im kalifornischen San Diego.

Und so machen die angeschwemmten Quallenkolonien die Tage von Strandbesuchern an der US-Westküste in diesem Frühjahr interessanter. Parrish erklärt, dass viele die kleinen Tiere interessant fänden. "Allerdings realisieren viele Menschen nicht, dass die Floßquallen qualvoll sterben. Sie sehen nur etwas Ungewohntes mit einer schönen Farbe", sagt die Meeresbiologin.

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