Taucher gestorben Gesunkene Luxusjacht – Spezialisten bergen zentrales Teil

Nach dem tödlichen Unfall eines Tauchers wurde die Bergung der Superyacht vorübergehend gestoppt. Nun läuft der Einsatz wieder.
Bei den Bergungsarbeiten an der im vergangenen Sommer gesunkenen Luxusyacht "Bayesian" ist ein zentrales Bauteil an die Oberfläche gebracht worden. Wie in einem Video der Webseite "The Yacht Report" zu sehen ist, wurde der Baum des Segelschiffs geborgen. Auf den Aufnahmen ist außerdem zu erkennen, wie auch ein Anker und eine Ankerkette mithilfe einer schwimmenden Plattform und eines Spezialkrans aus rund 50 Metern Tiefe gehoben werden.
Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa wurde der Großsegelbaum als erstes Bauteil geborgen, um den Ermittlern – darunter die Küstenwache und die Arbeitsaufsicht – die Möglichkeit zu geben, die Umstände des Todes eines 39-jährigen Tauchers weiter aufzuklären. Der Mann aus den Niederlanden war am 9. Mai bei Arbeiten am Wrack ums Leben gekommen.
Taucher waren demnach bis in eine Tiefe von 49 Metern vorgedrungen, um den Mast der Yacht zu durchtrennen. Laut Ansa gibt es Hinweise darauf, dass der 39-Jährige beim Hantieren mit einem Schneidbrenner von einem Metallstück getroffen wurde.
Die als "unsinkbar" deklarierte 56-Meter-Yacht war Mitte August 2024 bei einem Unwetter vor dem Hafen Porticello an der Nordküste Siziliens gesunken. Sieben Menschen kamen ums Leben, darunter der britische Unternehmer Mike Lynch und seine Tochter.
Seit dem Untergang liegt die "Bayesian" etwa 50 Meter tief auf dem Meeresboden, rund einen Kilometer von der Küste entfernt. Die vollständige Bergung des Wracks gilt als technisch aufwendig. Die Kosten werden auf mehrere Millionen Euro geschätzt.
Ursache für Untergang scheint gefunden
Nach Ansicht britischer Experten ist das Schiff infolge extremen Winds gekentert. Das geht aus einem vorläufigen Bericht der britischen Untersuchungsbehörde für Schiffsunglücke hervor, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete.
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Demnach wäre eine Windgeschwindigkeit von etwa 117 Kilometern pro Stunde ausreichend gewesen, um das Schiff auch ohne gesetzte Segel zum Umkippen zu bringen. Diese bauliche Schwäche sei aber weder dem Besitzer noch der Mannschaft bewusst gewesen, weil sie der Stabilitätsdokumentation nicht zu entnehmen gewesen sei.
Zum Zeitpunkt des Unglücks habe der Wind Geschwindigkeiten von knapp 130 Kilometern pro Stunde erreicht und die Yacht damit in weniger als 15 Sekunden umgeworfen, hieß es weiter. Die Untersuchung zum Unglückshergang wird vom britischen Marine Accident Investigation Branch (MAIB) geleitet, weil die Yacht in Großbritannien registriert war.
- Nachrichtenagentur dpa