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US-Studie zu Ufos: Pentagon-Experte hält Alien-Mutterschiffe für möglich


Spionage aus dem All?
Pentagon-Experte hält Alien-Mutterschiffe für möglich

Von t-online, aj

Aktualisiert am 20.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein Video eines "nicht identifizierten Luftphänomens" (UAP) wird während einer Anhörung zum Thema "Unidentifizierte Luftphänomene" auf dem Capitol Hill abgespielt.Vergrößern des BildesEin Video eines "nicht identifizierten Luftphänomens" (UAP) wird 2021 während einer Anhörung vor dem Kongress abgespielt. (Quelle: Alex Brandon/AP/dpa./dpa)
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Zahlreiche Beobachtungen von unidentifizierten Flugobjekten geben dem US-Militär Rätsel auf. Zwei Experten zeichnen nun ein Ufo-Szenario in einer wissenschaftlichen Studie.

In den USA haben die Meldungen von Ufo-Sichtungen in den vergangenen Jahren zugenommen. Bei vielen handelt es sich um Satelliten oder ausländische Spionageballons. Doch US-Geheimdienste können sich nicht alle erklären. Auch daher werden unter anderem sogenannte Unidentified Aerial Phenomena (UAPs) von der US-Regierung offiziell untersucht.

Nun hat der Leiter des Pentagon-Untersuchungsbüros für nicht identifizierte Luftphänomene, Sean Kirkpatrick, gemeinsam mit dem Harvard-Astronomen Avi Loeb eine wissenschaftliche Studie veröffentlicht, die mögliche Ufo-Sichtungen nicht ausschließt. Das Papier muss zwar noch durch Fachleute begutachtet werden (Peer-Review), es sorgt aber schon jetzt für Schlagzeilen.

In der Studie entwickeln die beiden Forscher ein Szenario, demzufolge ungewöhnliche Objekte, die das Sonnensystem passieren, eine Art Alien-Mutterschiff für Sonden sein könnten. "Ein künstliches interstellares Objekt könnte möglicherweise ein Mutterschiff sein, das viele kleine Sonden während seiner nahen Passage zur Erde freisetzt", schreiben Kirkpatrick und Loeb.

"Oumuamua" ein Mutterschiff von Außerirdischen?

Als Beispiel wird der Asteroid "Oumuamua" genannt (das Wort kommt aus dem Hawaiianischen und bedeutet auf Deutsch "Anführer" oder "Späher"): ein längliches Objekt mit einem Durchmesser von 400 Metern, das 2017 von Teleskopen erfasst wurde, als es zwischen der Erde und der Sonne flog.

"Oumuamua" wies außergewöhnliche Eigenschaften auf: Das Objekt hatte keinen Schweif wie ein Komet und seine Flugbahn ähnelte nicht der eines Asteroiden. Zudem reflektierte es das Sonnenlicht außergewöhnlich stark. Astronomen stuften "Oumuamua" zuletzt jedoch als einen Asteroiden aus einem anderen Sonnensystem ein. Loeb bezeichnete es schon damals als ein möglicherweise künstlich hergestelltes Objekt und sorgte damit für Aufsehen.

Messfehler könnten viele der Beobachtungen erklären

Allerdings zeigen sich die Forscher in dem neuen Papier bei anderen Ufo-Sichtungen auch kritisch. Man könne anhand von physikalischen Gesetzen belegen, welche Beobachtungen ausgeschlossen werden könnten. Bei vielen der Ufo-Meldungen etwa würden übliche Reaktionen auf rasche Kurswechsel in der Luft vermisst. Die Flugobjekte "trotzen physikalischen Gesetzen", heißt es in dem Papier. Daraus lässt sich laut Loeb und Kirkpatrick schließen, dass die Sichtungen als Messfehler zu bewerten sein könnten.

Dabei spielen offenbar optische Täuschungen oder die Einschränkungen bestimmter Geräte eine Rolle: Beamte des US-Verteidigungsministeriums sagten im vergangenen Jahr bei Kongressanhörungen aus, ihre Nachtsichtbrillen könnten eine Drohne als ein faszinierenderes dreieckiges Objekt erscheinen lassen.

Die US-Regierung hatte im Juni 2021 bekannt gegeben, dass sie bislang keine Erklärungen für rund 140 Himmelserscheinungen aus den vergangenen zwei Jahrzehnten habe. Auf Druck des US-Kongresses hatten die US-Geheimdienste 2021 damit begonnen, Sichtungen ungewöhnlicher Flugobjekte in einem Bericht zusammenzufassen. Dabei ging es nicht nur um die Möglichkeit außerirdischer Besucher. Hintergrund sind darüber hinaus Befürchtungen, dass ausländische Geheimdienste mit neuer Flugtechnik in den USA spionieren könnten.

Loeb ist für seine Alientheorien bekannt

Loeb will es allerdings nicht bei anekdotischer Evidenz belassen: "So faszinierend die Berichte von Militärangehörigen auch sind und meine Arbeit im Moment motivieren, möchte ich, dass meine Instrumente mir sagen, was wirklich passiert", sagte er dem US-Sender NBC News.

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Loeb und Kirkpatrick resümieren in ihrem Bericht, dass alle bisherigen Sensordaten zu Ufos zu ungenau seien. Es seien Aufnahmen mit wesentlich höherer Auflösung notwendig. Von "Oumuamua" gelangen ebenfalls keine scharfen Fotos. Loeb, der für seine Alientheorien bekannt ist, hat in an der renommierten Harvard-Universität das sogenannte Galileo-Projekt ins Leben gerufen. Es zielt darauf ab, Hunderte von UAP-Beobachtungen wissenschaftlich auszuwerten.

Verwendete Quellen
  • forbes.com: Some UAP Sightings Don’t Fit Current Physics, Pentagon And Harvard Experts Say
  • Erste Fassung der wissenschaftlichen Studie: PHYSICAL CONSTRAINTS ON UNIDENTIFIED AERIAL PHENOMENA
  • Bild.de: Artikel zu "Oumuamua" aus dem Jahr 2021
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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